Diamond League in Brüssel Müde Leichtathletik-Helden - Hochspringer Przybylko Zweiter
Brüssel (dpa) - Die deutschen EM-Helden waren beim zweiten Finale der Diamond League in Brüssel müde und konnten am Freitagabend keinen weiteren Sieg mehr schaffen. Für das beste Resultat sorgte Hochsprung-Europameister Mateusz Przybylko als Zweiter.
Damit blieb Speerwurf-Vizeeuropameister Andreas Hofmann der einzige von 14 deutschen Athleten, der einen Gesamtsieg und die Prämie von 50.000 Dollar sichern konnte. Der Mannheimer hatte am Tag zuvor im ersten Finale der Premiumserie der Leichtathleten in Zürich gewonnen.
Der 26 Jahre alte Przybylko aus Leverkusen konnte 2,33 Meter noch überqueren, scheiterte danach aber an 2,35 Meter. Sieger wurde mit einem Fehlversuch weniger der höhengleiche Australier Brandon Starc. Trostpflaster für Przybylko war die Geldprämie von 20.000 Dollar.
Olympiasieger Christoph Harting machte auch im König-Baudouin-Stadion keine gute Figur im Diskus-Ring. Dem Berliner gelang nur ein gültiger Versuch über 65,13 Meter und musste sich mit Rang sechs begnügen. Bei den Europameisterschaften in Berlin scheiterte er bereits in der Qualifikation. Mit 68,67 Meter gewann der Jamaikaner Fedrick Dacres den Wettbewerb.
Im Weitsprung hatte Europameisterin Malaika Mihambo von der LG Kurpfalz schon im ersten Versuch mit 6,61 Meter ihre beste Weite. Diese reichte für Platz vier. Beste Springerin war die Kolumbianern Caterine Ibarguen mit 6,80 Meter.
Ebenfalls Vierte wurde die Neubrandenburgerin Claudine Vita im Diskuswurf. Mit 61,33 Metern holte sich die EM-Vierte eine Prämie von 6000 Dollar. Die EM-Zweite Nadine Müller aus Halle kam mit nur 58,24 Metern nicht über den siebten Platz hinaus. Überraschend wurde die Olympiasiegerin und Europameisterin Sandra Perkovic, die 64,31 Meter weit warf, nur Dritte. Im letzten Versuch wurde die Kroatin noch von Yaimé Pérez aus Kuba (65,00 Meter) und von Andressa de Morais aus Brasilien (64,65) übertroffen. Perkovic hatte seit 2012 sechs Gesamtsiege gefeiert. „Dumme Sachen passieren, aber so ist es im Sport“, sagte die durch eine Grippe geschwächte Ausnahmeathletin.
Ex-Europameister Max Heß aus Chemnitz, der bei der EM das Finale im Dreisprung verpasste und als Nachrücker ins Diamond-League-Finale kam, fand auch in Brüssel nicht aus dem Tief: Mit 16,60 Meter wurde er Sechster.
Für den Höhepunkt des Abends sorgte der US-Amerikaner Christian Coleman über 100 Meter. Mit 9,79 Sekunden stellte das 22 Jahre alte Sprint-Talent nicht nur eine Weltjahresbestleistung auf, sondern rückte mit dieser Zeit in den Kreis der sieben schnellsten Männer der Welt auf. In dem schnellen Rennen blieben auch sein Landsmann Ronnie Baker (9,93), Ex-Weltmeister Yohan Blake (Jamaika/9,94) und der Brite Reece Prescod (9,99) unter der Zehn-Sekunden-Marke.