Olympiasieger Röhler verfehlt Diamond-League-Gesamtsieg
Zürich (dpa) - Speerwurf-Olympiasieger Thomas Röhler ist nach seinem goldenen Wurf von Rio kein weiterer Volltreffer gelungen. Im Diamond-League-Finale der Leichtathleten in Zürich verfehlte der 24-Jährige den Gesamtsieg.
Mit 86,56 Metern wurde der Mann vom LC Jena Zweiter hinter Jakub Vadlejch. Der Tscheche konnte den Deutschen mit seinem letzten Versuch über 87,28 Meter noch von Platz eins verdrängen und ihm auch den mit 40 000 Dollar dotierten Gesamterfolg noch entreißen. Der Mainzer Julian Weber wurde mit 84,29 Metern Dritter.
Die anderen deutschen Starter konnten weniger glänzen als die Speerwerfer. So brachte der zweimalige Weltmeister David Storl im Kugelstoß-Ring des Letzigrund-Stadions nichts zusammen. Mit enttäuschenden 20,09 Metern kam der Chemnitzer nur auf den neunten und vorletzten Rang. Der beste Stoß gelang dem Neuseeländer Tom Walsh mit 22,20 Metern. Olympiasieger Ryan Crouser aus den USA wurde mit 22,00 Metern Zweiter.
Auch Weitspringerin Sosthene Moguenara aus Saarbrücken verpatzte ihren Auftritt und kam mit indiskutablen 5,08 Metern auf Platz zehn. Siegerin wurde die Olympia-Zweite Brittney Reese (USA) mit 6,95 Metern vor der Serbin Ivana Spanovic, die 6,93 Meter weit sprang. Dreisprung-Europameister Max Heß (Chemnitz) musste sich mit dem sechsten Rang und 16,69 Metern begnügen.
Der Franzose Renaud Lavillenie wurde im Stabhochsprung mit 5,90 Metern zwar nur Zweiter hinter dem höhengleichen Sam Kendricks (USA), schaffte dennoch einen historischen Erfolg: Seit Bestehen der Diamond League sicherte er sich alle sieben Gesamtsiege.
Die Berlinerin Julia Fischer erreichte im Diskuswerfen Platz vier. Ihren besten Wurf schaffte sie im dritten Versuch mit 62,80 Metern. Direkt dahinter landeten Nadine Müller (Halle) mit 60,09 Metern und Shanice Craft (Mannheim) mit 58,46 Metern. Den fünften Gesamtsieg in dieser Premiumserie der Leichtathletik nacheinander machte Olympiasiegerin Sandra Perkovic aus Kroatien mit 67,98 Metern perfekt.
Hürdensprint-Europameisterin Cindy Roleder aus Leipzig wurde in 12,80 Sekunden Fünfte, während Nadine Hildebrand (Sindelfingen/12,99) dem Feld hinterher lief. Den besten Rhythmus über die 100 Meter Hürden fand die US-Amerikanerin Kendra Harrison in 12,63 Sekunden.
Sprint-Routinier Asafa Powell rannte über 100 Meter in 9,94 Sekunden der Konkurrenz davon. Der frühere Weltrekordler aus Jamaika ließ Akani Simbine (Südafrika) und Ben Youssef Meite (Elfenbeinküste) hinter sich. Beide liefen 9,99 Sekunden.
Schnell unterwegs waren die Sprinterinnen über 200 Meter. Doppel-Olympiasiegerin Elaine Thompson (Jamaika) rannte in guten 21,85 Sekunden vor Dafne Schippers (Niederlande/21,86) ins Ziel.
Über 800 Meter entschied Olympiasiegerin Caster Semenya aus Südafrika den Zweikampf um den Jackpot mit 1:56,44 Minuten gegen Francine Niyonsaba (Burundi/1:56,77) für sich.