Powell-Trainer: Doping-Kontrolleure „weit hinterher“
Frankfurt/Main (dpa) - Der Trainer des mutmaßlichen Dopingsünders Asafa Powell hat massive Kritik am Kontrollsystem in der Leichtathletik geübt.
„Die Doping-Kontrolleure sind so weit hinterher“, sagte der Jamaikaner Stephen Francis der „Süddeutschen Zeitung“. Sein Vorwurf: Die Doping-Fahnder würden „nur Pseudo-Erfolge“ feiern und an den „Profi-Manipulierern vorbei testen“. „In den vergangenen zwei Jahren, beginnend mit den Vorbereitungen auf Olympia in London, gab es zwei neue Steroide, die Athleten genutzt haben und weiterhin nutzen, ohne erwischt zu werden“, sagte Francis.
Die Leichtathletik wird seit Tagen von einem großen Dopingskandal erschüttert. Am Sonntag wurde bekannt, dass neben dem jamaikanischen Ex-Weltrekordler Powell auch der ehemalige 100- und 200-Meter-Weltmeister Tyson Gay aus den USA positiv auf eine verbotene Substanz getestet wurde.
Medienberichten zufolge gehörte auch der Staffel-Olympiasieger und Francis-Schützling Nesta Carter zu den überführten Sprintern. Der Jamaikaner ist bislang allerdings nicht des Dopings überführt worden und überlegt nun nach Angaben seines Trainers, gegen entsprechende Meldungen vorzugehen. „Er ist okay. Er überlegt, juristische Schritte einzuleiten“, meinte Francis.