Powell zu Bolt-Debakel: „Er ist auch nur ein Mensch“
Paris (dpa) - Ausgerechnet von einem seiner größten Rivalen hat Superstar Usain Bolt nach seinem Fehlstart-Debakel bei der Leichtathletik-WM tröstliche Worte erhalten.
Der Olympiasieger und Weltrekordhalter sei „auch nur ein Mensch“, sagte der jamaikanische Weltklasse-Sprinter Asafa Powell im Interview mit der französischen Sportzeitung „L'Équipe“. Der 28 Jahre alte Powell versuchte den Fehler Bolts im 100-Meter-Finale von Daegu zu erklären. Er sei möglicherweise von Bewegungen des späteren Siegers Yohan Blake (Jamaika) am Startblock „abgelenkt“ worden. „In der Zeitlupe sieht man, dass sich Blake als erster bewegt. Ich frage mich, wieso der Startrichter das nicht angezeigt hat“, sagte Powell.
Der ehemalige Weltrekordhalter, der mit 9,78 Sekunden die Jahresweltbestzeit über die 100 Meter hält, war in Daegu wegen einer Verletzung nicht am Start. Bolt sei zur Zeit nicht in Bestform und deshalb wohl zusätzlich unter Druck gewesen, meinte er. Mit Blick auf die Olympischen Spiele 2012 in London könnte Bolts WM-Blamage den Gegnern neuen Auftrieb geben. „Psychologisch ist das wichtig, die Rivalen können Mut fassen“, sagte Powell.