Prokop zu IAAF-Reform: Machtbeschränkung des Präsidenten
Monte Carlo (dpa) - DLV-Präsident Clemens Prokop hat die Reformvorschläge des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF begrüßt. „Die Richtung geht zu mehr Transparenz und Machtbeschränkung für den Präsidenten“, erklärte der Chef des deutschen Verbandes er Deutschen Presse-Agentur.
Die IAAF hat 15 Reformvorschläge präsentiert, um einen Amtsmissbrauch wie durch den früheren Präsidenten Lamine Diack zukünftig zu unterbinden. „Es sind in den Reformen eine Reihe von Vorschlägen enthalten, die dem Präsidenten nicht mehr ermöglichen, schalten und walten zu können, wie er will“, sagte Prokop. Nachfolger von Diack an der IAAF-Spitze ist der Brite Sebastian Coe.
Zu den Vorschlägen gehört eine Beschränkung der Amtszeit des Präsidenten auf dreimal vier Jahre. Zudem sollen seine Befugnisse bereits am 1. Januar 2017 eingeschränkt werden. Darüber hinaus wird die Zahl der Vizepräsidenten von vier auf zwei reduziert. Das IAAF-Council soll in Zukunft nur die Aufsicht über sportliche Belange haben, wobei die Interessen der Athleten und eine paritätische Besetzung mit Männer und Frauen berücksichtigt werden müssen.
Das Exekutivkomitee mit sieben Mitgliedern übernimmt die Rolle eines Aufsichtsrats über die IAAF und wird mit mehr Macht ausgestattet. Die Position des Schatzmeisters soll abgeschafft und die Aufgaben von Fachleuten übernommen werden. „Das ist noch keine beschlossene Reform, sondern eine Diskussionsgrundlage“, sagte Prokop. Verabschiedet werden soll die Struktur-und Personalreform auf einem außerordentlichen IAAF-Kongress im Dezember.
Die IAAF war durch die kriminellen Machenschaften von Ex-Präsident Diack, der unter anderem Doping-Fälle gegen Geldzahlungen vertuscht haben soll, und einigen Vertrauten, darunter sein Sohn Papa Massata, in eine Krise geraten. Der Senegalese Lamine Diack ist inzwischen von der französischen Staatsanwaltschaft wegen Betrugs und Geldwäsche angeklagt worden, sein Sohn wird von Interpol per Haftbefehl gesucht.