Sprinter Collins mit 38 noch auf der Jagd

Berlin (dpa) - Zum Markenzeichen für schnelle Sprints wurde der Name Kim Collins 2003 in Paris: Der Mann von der Karibikinsel St. Kitts und Nevis wird überraschend 100-Meter-Weltmeister. Kim what? Weitere WM-Medaillen folgen - nur olympisches Edelmetall fehlt ihm noch.

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Collins ist bereit für die letzte Ausfahrt - 2016 in Rio wäre er 40. Dennoch ist er immer noch auf der Jagd nach Titeln und Rekorden. Aber: „Keine Mädchen mehr!“

Sie sind seit zwei Jahrzehnten am Start und mit 38 immer noch verdammt schnell. Ein echter Dauerbrenner. Wo liegt das Geheimnis?

Kim Collins:Es gibt kein Geheimnis. Einfach ordentlich trainieren und geduldig bleiben.

Wie fühlt man sich am Start - so zwischen all den kids on the block? Sie könnten ihr Vater sein...

Collins:Wenn ich zur Startlinie gehe, egal wo, dann bin ich der, der ich bin. Das Alter spielt dann keine Rolle. Ich gebe mein Bestes. Ich versuche immer zu gewinnen.

Als Sie 2003 überraschend WM-Gold holten, sagten Sie auch: Ich habe als Teenager mit dem Sport angefangen, um die Girls zu kriegen. Wonach jagt Kim Collins denn heute?

Collins:Keine Mädchen mehr! Nur noch Rekorde und Medaillen.

Der 25. August ist in St. Kitts & Nevis der Kim-Collins-Tag! Sie haben ihr kleines Land auf die Sport-Weltkarte gezaubert.

Collins:Das Leben als Weltbürger ist gut, aber anstrengend durch das viele Reisen. Ich fühle mich überall zu Hause - in London, in Amsterdam. Das ist ein gutes Gefühl.

1997 war ihr erster WM-Start. Gibt's in Peking Ende August noch mal eine WM-Medaille für Kim Collins - mit 39 Jahren?

Collins:Ja, das ist mein Ziel: der erste Sprinter zu sein, der bei vier verschiedenen Weltmeisterschaften vier Medaillen über 100 Meter gewinnt.

Die Berliner Leichtathletik-Fans freuen sich schon auf Sie. Beim ISTAF Indoor starten Sie am Samstag zum zweiten Mal. Mit der Zusage haben Sie nicht lange gezögert.

Collins:Vor einem Jahr, das war wunderbar: die Zuschauer, die ganze Show. Ich wollte einfach wiederkommen.

Am 5. April werden Sie 39. Haben Sie Ihren Körper mal gefragt, wie er den Dauerstress von Training und Wettkampf aushält?

Collins:Das ist wirklich keine große Belastung für mich. Der Körper hat sich auf den Sprinter eingestellt - er weiß, was zu tun ist. Rausgehen, in den Startblock - und rennen!

Hand aufs Herz: Was ist Ihr größter unerfüllter Traum?

Collins:Als Sportler träume ich immer noch von einer Olympia-Medaille.

Also letzte Ausfahrt 2016 Rio de Janeiro?

Collins:Ja.

ZUR PERSON:Kim Collins gehört seit zwei Jahrzehnten zu den Top-Sprintern. Acht Mal in Serie, von 1997 bis 2011, nahm er an Leichtathletik-Weltmeisterschaften teil. 2003 düpierte er die US-Asse und holte sensationell WM-Gold über 100 Meter. Das Kraftpaket von der Urlaubsinsel St. Kitts und Nevis ist in seiner Heimat ein Volksheld. In der Halle avancierte Collins, der am 5. April 39 Jahre alt wird, in dieser Saison zum schnellsten Mann der Welt. Er ist der älteste Sprinter, der über 100 Meter unter 10 Sekunden blieb: 9,96.