Stabhochsprung-Ass Otto top - Sieg mit 5,90 Meter
Düsseldorf (dpa) - Björn Otto hat beim Leichtathletik-Hallenmeeting in Düsseldorf für den einzigen deutschen Sieg gesorgt. Vor 2000 Zuschauern gewann der 35 Jahre Olympia-Zweite mit 5,90 Metern vor dem Chinesen Yansheng Yang (5,80) teilen.
Raphael Holzdeppe (Zweibrücken), bei den London-Spielen Dritter, wurde mit 5,50 Meter gemeinsam mit Carlo Paech (Neuendorf) Vierter.
Für den Kölner Otto war es bereits der dritte Erfolg in dieser Hallensaison. Wie der Chinese ließ er 5,85 Meter aus und überwand die Höhe von 5,90 Meter im zweiten Versuch. Die meisten anderen Favoriten - darunter rund ein Dutzend olympischer Medaillengewinner - konnten keine ähnlichen Glanzlichter setzen.
Stark trumpfte über 60 Meter Hürden ein US-Sprinterduo auf. Kevin Craddock gewann in 7,50 Sekunden vor Omoghan Osaghae (7,52). Keiner war in der Halle auf der Welt bisher schneller aus die beiden. Der Olympia-Zweite Jason Richardson (USA) hatte dagegen nur einen kurzen Auftritt am Rhein: In schwachen 7,73 Sekunden kam er nicht mal ins Finale. Da war sogar der Leipziger Erik Balnuweit (7,64/5. Platz) deutlich flotter.
Auch der französische Sprint-Europameister Christoph Lemaitre fehlte die rechte Beschleunigung. Er qualifizierte sich in 6,71 Sekunden als Vorlauf-Sechster nicht für den Endlauf. Schnellster war der Jamaikaner Lerone Clarke in erstklassigen 6,52 Sekunden vor Lemaitre-Landsmann Jimmy Vicaut (6,53). Der Wattenscheider Julian Reus (Wattenscheid) verbesserte seine Saisonbestleistung auf 6,50 Sekunden und wurde Fünfter. Bei den Frauen lief Murielle Ahoure (Elfenbeinküste/7,08 Sekunden) als Siegerin ins Ziel. Europameisterin Ivet Lalowa (Bulgarien/7,24) musste sich mit Platz vier begnügen.
Nicht erfüllt wurden die Erwartungen im 800-Meter-Rennen, das der Hallen-Europameister Adam Kszczot (Polen) in 1:47,96 Minuten im Endspurt gegen seinen Landsmann Marcin Lewandowski (1:48,30) für sich entschied. Der Olympia-Dritte Timothy Kitum (Kenia/1:49,40) erreichte nur Rang vier.
Weit hinterher lief der frühere Vizeeuropameister Karsten Schlangen (Berlin) über 1500 Meter. Er wurde Elfter und Letzter in 3:41,91 Minuten. Der Sieger Ayanleh Souleiman (Dschibuti) brauchte 3:36,13 Minuten. Über die doppelte Distanz hatte der Kenianer Caleb Ndiku (7:38,77 Minuten) die Nase vorn. Der Olympia-Zweite über 3000 Meter Hindernis, Mahiedine Mekhissa-Benabbad (Frankreich/7:43,72) wurde Dritter.
Die Olympia-Dritte Olga Saladuha war eine Klasse für sich und siegte im Dreisprung mit 14,52 Meter. Auf dem zweiten Platz landete unerwartet Kristin Gierisch (Chemnitz) mit 13,91 Meter - immerhin vor Hallen-Weltrekordlerin Tatjana Lebedewa (Russland/13,89).