Superstar Bolt siegt bei Comeback in London
London (dpa) - Sprint-Superstar Usain Bolt hat zwei Wochen vor Beginn der Olympischen Spiele ein gelungenes Comeback gegeben. Der 29 Jahre alte Jamaikaner gewann am Freitagabend beim Diamond-League-Meeting in London sein erstes 200-Meter-Rennen in diesem Jahr in 19,89 Sekunden.
Seine Oberschenkelzerrung hat der Weltrekordler und sechsfache Olympiasieger offenbar auskuriert. Derweil brach die amerikanische Leichtathletin Kendra Harrison im Stadion der Sommerspiele von 2012 den Uralt-Weltrekord über 100 Meter Hürden.
Die 23-Jährige siegte in 12,20 Sekunden und unterbot damit die Bestmarke der Bulgarin Jordanka Donkowa von 12,21 Sekunden, aufgestellt 1988 in Stara Sagora. Harrison, die noch keine Medaille bei einer großen internationalen Meisterschaft gewonnen hat, hatte bisher eine Bestzeit von 12,24 Sekunden stehen. Topfavoritin für Rio de Janeiro ist Harrison dennoch nicht: Sie hat das Olympia-Ticket verpasst. „Ich bin jetzt voller Emotionen“, sagte sie nach ihrem Coup.
Bolt blieb mit seinen 19,89 Sekunden hinter der Weltjahresbestzeit des Amerikaners LaShwan Merritt (19,74 Sekunden) zurück. Auch sein Dauerrivale Justin Gatlin (19,75) war in dieser Saison schon schneller gelaufen. Bolts Weltrekord von Berlin 2009 liegt bei 19,19 Sekunden. Wie schon im Vorjahr, als er später bei den Weltmeisterschaften in Peking drei Goldmedaillen abräumte, hat er auch vor dem diesjährigen Saisonhöhepunkt mit Verletzungssorgen zu kämpfen. Seine Teilnahme an den nationalen Titelkämpfen Anfang Juli in Kingston hatte Bolt abbrechen müssen. Bereits Anfang des Jahres litt er unter einer Knöchelblessur.
Vor der Olympia-Generalprobe in London gab der Jamaikaner allerdings Entwarnung und sagte: „Ich fühle mich gut. Mein Arzt hat einen guten Job gemacht. Mein Oberschenkel macht keine Probleme mehr.“
Im Olympiastadion der Sommerspiele von 2012, wo Bolt vor vier Jahren dreimal triumphierte, setzte sich der Topfavorit gegen Alonso Edward aus Panama (20,04 Sekunden) und den Briten Adam Gemili (20,07) durch. In Rio den Janeiro strebt der Superstar wieder das Gold-Triple über 100, 200 und 4 x 100 Meter an.
Stabhochsprung-Olympiasieger Renaud Lavillenie zeigte sich wenige Wochen nach seinem Salto nullo bei der EM in Amsterdam in guter Form und siegte souverän mit 5,90 Metern. Bei 5,97 blieb der Franzose hängen. Olympia-Starter Tobias Scherbarth aus Leverkusen wurde Vierter mit 5,65 Metern.