Tod eines Läufers schockt Halbmarathon-Organisatoren

Berlin (dpa) - Der Tod eines 24-jährigen Läufers beim 33. Berliner Halbmarathon hat bei Athleten und Organisatoren große Bestürzung ausgelöst.

„Als Veranstalter bedauern wir den tragischen Todesfall eines Teilnehmers. Unser Mitgefühl ist bei den Angehörigen“, erklärte Jürgen Lock, Geschäftsführer des Veranstalters SCC Events, in einer Mitteilung. „Über Ursache und Umstände, die zum Tode des Freizeitsportlers geführt haben, ist nichts bekannt und es wäre unseriös, darüber zu spekulieren“, betonte Lock.

Kurz vor dem Ziel war der Läufer kollabiert und konnte von den Rettungskräften zunächst reanimiert werden. Im Krankenhaus verstarb der Sportler am Sonntag. „Nur eine Obduktion kann eventuell Klarheit über die Ursachen bringen. Ob sie durchgeführt wird, ist jedoch offen, denn sie kann nur auf Veranlassung geschehen“, erklärte der medizinische Direktor Lars Brechtel. Lock fügte in der „Berliner Zeitung“ hinzu: „Der Tod des Mannes ist tragisch. Die Rettungsleute haben alles getan, was möglich war. Wir sind sehr betrübt.“

Es war der dritte Todesfall, seitdem der Halbmarathon 1990 im vereinten Berlin etabliert wurde. Rund 260 000 Teilnehmer waren seitdem dabei. 2007 hatte ein 38-jähriger Berliner einen Herztod erlitten. 2010 war ein 42-jähriger Läufer kurz hinter Kilometer 20 zusammengebrochen und starb trotz des schnellen Einsatzes von Rettungskräften.

Über den Zustand eines weiteren Läufers, der während der 33. Auflage des Traditionslaufes nach Wiederbelebung ins Krankenhaus eingeliefert wurde, machten die Organisatoren keine Angaben. Insgesamt habe es 172 Hilfseinsätze gegeben. Das Ziel erreichten nach 21,1 Kilometern rund 22 200 Läuferinnen und Läufer.

Die SCC-Verantwortlichen verwiesen auf die zahlreichen medizinischen Vorsorgemaßnahmen. 20 Ärzte sowie 378 Sanitäter waren entlang der Strecke postiert. Jeder Teilnehmer muss bei der Anmeldung einen Fragebogentest durchlaufen. Bei entsprechend negativer Auswertung werden Empfehlungen für einen Arztbesuch ausgesprochen.
„Wir tun viel für die gesundheitliche Betreuung unserer Starter“, sagte ein Sprecher von SCC Events der Nachrichtenagentur dpa.

Der medizinische Dienst hat zudem an drei Tagen vor dem Lauf eine Beratungsstelle eingerichtet. Die Anfragen und Untersuchungen würden „auch zu einem empfohlenen Startverzicht“ führen, berichtete der SCC-Sprecher. Beim Berliner Marathon würden so durchschnittlich 400 der insgesamt 40 000 angemeldeten Athleten quasi mit einem Startverbot belegt.

Kurz vor dem Start des diesjährigen Halbmarathons in der deutschen Hauptstadt, des mit 32 036 gemeldeten Teilnehmern aus 101 Nationen fünftgrößten Halbmarathons weltweit, hatte wie immer der medizinische Direktor Brechtel über Mikrofon die Teilnehmer nochmals gewarnt: „Wenn Sie in den vergangenen zwei Wochen einen Infekt hatten, sehen Sie bitte von einem Start ab.“ Und: „Wenn Sie jemanden sehen, dem es nicht gut geht, sprechen Sie ihn an.“