Türkischer Leichtathletik-Boss tritt zurück

Ankara (dpa) - Der Vorsitzende des türkischen Leichtathletik-Verbandes ist zurückgetreten. Mehmet Terzi zog damit die Konsequenzen aus zahlreichen Dopingskandalen, die vor allem auch die Bewerbung Istanbuls um die Olympischen Spiele 2020 überschatten.

„Ich dachte, es ist richtig zurückzutreten“, erklärte Terzi in einem Statement. Unglücklicherweise sei es eine Tatsache, dass so viele Anti-Doping-Vergehen außerhalb seiner Kontrolle und der seiner Kommissionskollegen passiert seien.

So fielen im vergangenen Jahr mehr als 30 türkische Athleten mit positiven Dopingtests auf. Gut einen Monat vor der Vergabe der Spiele in sieben Jahren hatte Weltverbandspräsident Lamine Diack die Bewerbung der Türken massiv kritisiert und die Aussichten auf Erfolg durch die Dopingprobleme im türkischen Sport als ernsthaft gefährdet eingestuft. „Sie können sich nicht um Olympische Spiele bewerben, wenn sie ihre Athleten nicht kontrollieren können“, hatte Diack dem Branchenportal „Inside the games“ gesagt.

Ein Nachfolger für Terzim, der das Amt seit 2004 innehatte, wurde noch nicht bekanntgegeben. Der Präsident des Türkischen Olympischen Komitees, Ugur Erdener, versprach aber, dass der neue Vorsitzende des Leichtathletikverbandes die „rigorosen Standards“ im Kampf gegen Doping befolgen werde. „Es können möglicherweise noch mehr positive Tests kommen, aber das ist der Preis, den wir zahlen müssen, wenn wir junge saubere türkische Athleten sehen wollen, die Medaillen auf internationaler Bühne gewinnen.“