Turnstar Hambüchen startet bei Universiade
Frankfurt/Main (dpa) - Formel 1 gucken mit den Teamkollegen, Blockbuster-Kino mit Brad Pitt und ein entspanntes Abendessen beim Australier: Schon in der Vorbereitung auf seine erste Universiade-Teilnahme hat Turnstar Fabian Hambüchen jede Menge Spaß.
Bei den Weltsportspielen der Studenten im russischen Kasan vom 6. bis 17. Juli will es der Olympia-Zweite am Reck auch sportlich krachenlassen. „Ich habe Riesenbock darauf, das zu erleben. Gucken wir mal, dass wir das Ding da rocken“, sagte Hambüchen.
Der 25-Jährige steht an der Spitze des Aufgebots des Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverbandes (adh), der 142 Aktive in 18 Sportarten in den Medaillenkampf schickt. „Wir haben ein sehr leistungsfähiges Team und wollen 50 bis 60 Prozent der Athleten unter die Top 8 bringen“, formulierte adh-Sportdirektor Thorsten Hütsch in Frankfurt das Ziel.
Vor zwei Jahren holten die deutschen Sportler insgesamt 14 Medaillen, drei davon in Gold. Zu den Hoffnungsträgern in Kasan zählen neben Hambüchen auch Ruder-Olympiasieger Philipp Wende, Turnerin Kim Bui, Schwimmer Jan-Philip Glania und der Zehnkämpfer Jan-Felix Knobel.
Star im Team ist aber Hambüchen, der seit Herbst 2012 an der Sporthochschule Köln Sportmanagement und -kommunikation studiert. Bis zum Mittwoch bereitet sich der Hesse in Kienbaum vor den Toren Berlins auf seinen Start in Russland vor. „Man merkt, dass wir alle sehr motiviert sind und uns sehr auf die Universiade freuen. Die Stimmung im Team ist bestens“, berichtete Hambüchen in einem Blog aus dem Trainingslager. Dort verbrachte er den freien Sonntag mit „Sauna, Tischtennis, Schwimmen, Formel 1, World War Z in 3D und zum krönenden Abschluss einem australischen Essen á la Heuschrecke“, postete Hambüchen.
Obwohl der mehrmalige Europameister schon dreimal die Faszination von Olympischen Spielen erlebte, wollte er unbedingt auch einmal das Flair bei den Sommerspielen der Studenten genießen. Deshalb hat er seine Jahresplanung entsprechend angepasst. „Eigentlich dient der Sommer zum Durchatmen. Aber es ist meine erste und letzte Universiade. Die WM ist nicht so entscheidend, da wir ein nacholympisches Jahr haben“, meinte Hambüchen mit Blick auf den Jahreshöhepunkt vom 30. September bis 6. Oktober in Antwerpen.
Mit 13 500 Teilnehmern aus 170 Ländern erreicht die Universiade, über die der TV-Sender Eurosport rund 120 Stunden live berichten wird, mittlerweile olympische Dimensionen. Entsprechend groß ist die Vorfreude bei den Athleten. „Ich wollte das unbedingt mal mitnehmen und möchte ein ähnliches Gefühl wie bei Olympia erleben“, sagte Hambüchens Turnkollegin Bui. Und Rücken-Spezialist Glania erklärte: „Ich war schon 2011 dabei. Das hat damals superviel Spaß gemacht. Es ist ein schönes Gefühl, Teil eines großen Teams zu sein.“