Überflieger Lavillenie verpasst Sechs-Meter-Sprung

Karlsruhe (dpa) - Stabhochsprung-Weltrekordler Renaud Lavillenie hat beim Hallen-Meeting der Leichtathleten in Karlsruhe den angestrebten Sechs-Meter-Sprung verpasst.

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Der Franzose setzte sich vor 4600 Zuschauern in der ausverkauften Karlsruher Messehalle mit 5,86 Metern durch und riss die Latte dreimal bei 6,01. Der Olympiasieger hatte im vergangenen Winter einen Coup gelandet, als er in Donezk/Uraine mit übersprungenen 6,16 Metern Sergej Bubka dessen Bestmarke entriss.

Freiluft-Weltmeister Raphael Holzdeppe war mit einem „Salto nullo“ ausgeschieden. Der 25-Jährige vom LAZ Zweibrücken scheiterte dreimal an seiner Anfangshöhe von 5,40 Meter; Lavillenie stieg erst bei 5,73 ein. „Ich bin über Nacht leider krank geworden, hatte noch gehofft, dass es für den Wettkampf reicht. Beim Aufwärmen habe ich dann gemerkt, dass es schlechter geht“, erklärte Holzdeppe.

Er hatte bereits am Donnerstag in Düsseldorf mit übersprungenen 5,50 Metern die Norm für die Hallen-EM Anfang März in Prag um 15 Zentimeter verpasst. Holzdeppe hatte die vergangene Freiluft-Saison wegen Rückenschmerzen und wegen technischer Probleme abgebrochen. 2013 in Moskau gewann er noch überraschend Gold bei der Freiluft-WM.

Ein Wechselbad der Gefühle erlebte Doppel-Europameisterin Dafne Schippers: Die Niederländerin rannte im Vorlauf über 60 Meter in 7,12 Sekunden eine persönliche Bestzeit, wurde im Finale nach einem Fehlstart aber disqualifiziert. Dort siegte Dina Asher-Smith aus den USA in genau der gleichen Zeit. Die Mannheimerin Verena Sailer kam in 7,22 Sekunden auf Rang drei.

Ein etwas mühsames Comeback gab die Schwedin Susanna Kallur. Vor sieben Jahren hatte sie in der Karlsruher Europahalle in 7,68 Sekunden den heute noch gültigen Weltrekord über 60 Meter Hürden aufgestellt. Nach einer Verletzungsmisere und der Geburt ihrer Tochter Majken 2013 ist die 33-Jährige wieder zurück, rannte aber der Spitze hinterher: In 8,14 Sekunden wurde sie Vierte vor Carolin Dietrich (vorher Nytra): Die Mannheimerin ist nach einigen gesundheitlichen Problemen ebenfalls wieder auf der Bahn und benötigte 8,16 Sekunden. Vorneweg stürmte die Leipzigerin Cindy Roleder in 8,03.

Lokalmatador Julian Howard nutzte derweil seinen Heimvorteil: Der Karlsruher Weitspringer wurde mit der persönlichen Bestleistung von 8,04 Metern Zweiter hinter dem Spanier Eusebio Caceres (8,16).