Lenos Anfang ist Adlers Ende

Leverkusen verpflichtet den Torwart aus Stuttgart bis 2017 — und hat nun keinen Platz mehr für den Nationaltorwart.

Leverkusen. René Adler hat es nicht leicht. Wirklich nicht. Noch Anfang des Jahres 2010 die unumstrittene Nummer eins im Tor der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, kam es danach knüppeldick.

Anfang Mai 2010 musste Adler die Weltmeisterschaft in Südafrika absagen. Das Turnier sollte ihn endgültig zum Weltstar machen. Daraus wurde nichts. Vermutlich hat sich René Adler von diesem Tiefschlag nicht wirklich erholt.

Nun neigt sich auch seine Dienstzeit in Leverkusen dem Ende entgegen. Gestern unterzeichnete Bernd Leno (19) einen Vertrag bis 30. Juni 2017. „Wir wollen Bernd Leno verpflichten, damit er im neuen Jahr im Achtelfinale der Champions League dabei sein kann. Das hat er verdient“, sagt Bayer-Sportdirektor Rudi Völler.

„Mit ihm haben wir uns die Dienste eines der herausragendsten Talente des deutschen Fußballs langfristig gesichert, in den vergangenen Monaten hat er uns einer schweirigen Situation schon sehr geholfen.“

Und Völler sagte nicht nur das. Völler sagt auch, es sei eher unwahrscheinlich, mit Adler und Leno in die nächste Saison zu gehen. Den Worten des Sportdirektors ist wenig hinzuzufügen, auch wenn Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser zuletzt noch davon gesprochen hatte, Bayer wolle Leno und Adler.

Das Kapitel Bayer scheint für Adler beendet. Gerüchten zufolge soll Adler, dessen Vertrag zum Saisonende ausläuft, für einen neuen Vertrag über fünf Jahre 30 Millionen Euro verlangt haben. Das berichtete „SportBild“.

Zuletzt war Adler als neuer Mann beim Hamburger SV und dem FC Schalke 04 gehandelt worden. Zunächst muss er aber einmal wieder gesund werden. „René kann einem Leid tun“, sagt Völler, „aber er ist noch jung, er kann noch zehn Jahre spielen“.

Seit Mitte August dieses Jahre laboriert Adler an den Folgen einer Knieverletzung, derzeit steht er im Aufbautraining und sollte ursprünglich zur Rückrunde wieder zur Verfügung stehen. Doch wird der 26-Jährige ständig von Rückschlägen geplagt.

Angeblich überweist Bayer acht Millionen an den VfB Stuttgart, damit aus einem Leihvertrag für Leno ein normaler Arbeitsvertrag werden konnte. Stuttgarts Sportdirektor Fredi Bobic, der sich dem Geschäft mit Leverkusen lange verweigert hatte, bezeichnete den Abschluss als „wirtschaftlich vernünftig“. Mit der Entscheidung könnten beide Seiten leben, fügte Bobic hinzu.

„Ich bin Bayer sehr dankbar, dass sie mir die Chance gegeben haben, Bundesliga und und Champions League zu spielen. Das Vertrauen will ich zurückzahlen“, sagte Leno. Ihm habe „sehr imponiert“, dass sich Bayer Leverkusen trotz anderer Optionen für ihn entschieden habe, als Adler operiert werden musste.