Löws Konzept: Weltmeister-Team überwand alle Widerstände
Baden-Baden (dpa) - Noch eine Ehrung: 23 Profis, ein Bundestrainer und ein großer Stab von Helfern machten 2014 zum goldenen Fußball-Jahr für Schwarz-Rot-Gold.
„Es ist ein besonderes Glücksgefühl“, erklärte Weltmeistermacher Joachim Löw nach dem ersten WM-Triumph eines europäischen Teams in Südamerika. Joker Mario Götze hatte mit seinem Schuss zum 1:0-Sieg im brasilianischen Fußball-Tempel Maracanã in der 113. Finalminute gegen Argentinien ganz Deutschland in einen Freudentaumel versetzt.
„Die Mannschaft hat in diesen Wochen einen unglaublichen Teamgeist entwickelt mit einem großartigen Können und einer unglaublichen Willenskraft. Deswegen haben wir es auch geschafft“, erklärte Löw, der in eine Reihe mit den Weltmeister-Trainern Sepp Herberger, Helmut Schön und Franz Beckenbauer rückte. Schon nach den WM-Titeln 1974 und 1990 hatte das Fußball-Nationalteam die Wahl zur Mannschaft des Jahres gewonnen. Im Jahr des ersten Triumphes 1954 hatte es die Team-Auszeichnung noch nicht gegeben. „Das macht uns alle besonders stolz. Das kann uns niemand mehr nehmen“, betonte Löw.
Das riskante Konzept des Freiburgers ging in seinem achten Jahr als Cheftrainer auf. Die Mannschaft überwand alle Widerstände, mit denen sie vom Beginn der Vorbereitung in Südtirol an zu kämpfen hatte: wie eine Reihe von Verletzungen oder den Ausfall von Marco Reus. „Dass er es hinbekommen hat, dass alle Spieler zufrieden sind, das ist eine große Leistung“, bemerkte Bastian Schweinsteiger über Löw, der 24 Jahre deutsche Titelabstinenz beenden konnte.
„Für unsere Generation ist das etwas ganz Besonderes“, sagte Kapitän Philipp Lahm, der ebenso wie DFB- und WM-Rekordtorschütze Miroslav Klose sowie Abwehrmann Per Mertesacker seine Länderspiel-Karriere nach der WM beendete. Löw habe es „wirklich geschafft, die Mannschaft total hinter sich zu bekommen“, betonte Schweinsteiger. Der Münchner, beim Finalsieg körperlich schwer gezeichnet, aber nie aufgebend, wird für immer das Symbol für den vierten deutschen WM-Erfolg sein.
Die „Mannschaften des Jahres“ seit 1957: