Tour de France 2017 Mönchengladbach ist dabei: So läuft das Rennen um die Tour

Mönchengladbach wird definitiv Durchfahrtsort der Tour 2017 — mit einer Sprintwertung. Kommunen wie Krefeld und Neuss hoffen noch.

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Düsseldorf. In Krefeld fährt seit geraumer Zeit ein weißer Skoda durch die Stadt. Auf dem Fahrzeug die französischen Farben, verbunden mit einigen Krefeld-Elementen und dem Hinweis auf die Tour de France. Das Werbemobil gehört zur Interessensgemeinschaft „TdF KR 17“ um den Krefelder Christian Kölker, als „Faustpfand“ ist auch Radsport-Legende Hennes Junkermann, der selbst achtmal an der „Grand Boucle“ teilnahm, mit an Bord. Das Ziel: Das Feld der Tour de France nach dem Grand Depart in Düsseldorf am 1. Juli 2017 am 2. Juli auf der zweiten Etappe auch durch Krefeld rauschen zu lassen.

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„Ideell gesehen sind wir weit vorn. Die Radsportbegeisterung ist groß. Wir sind noch hoffnungsfroh, das Krefeld dabei sein wird“, sagte Kölker am Freitagnachmittag. Aber die Wahrscheinlichkeit ist am Freitag nicht größer geworden, dass die Seidenstadt eine dominante Rolle spielt. Denn seither steht fest, dass die Tour an jenem 2. Juli durch Mönchengladbach rollen wird. Noch mehr: Die Stadt am Niederrhein bekam vorzeitig den Zuschlag für die erste, prestigeträchtige Sprintwertung der Rundfahrt. „Das wird ein großes Spektakel“, sagte der Mönchengladbacher Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners (CDU) Freitag erfreut in Düsseldorf auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) und Tour-Direktor Christian Prudhomme.

Die genaue Streckenführung dieser zweiten Etappe, die von Düsseldorf ins Neandertal führt, danach in die Landeshauptstadt zurückkehrt, bevor das Feld dann über die Theodor-Heuss-Brücke in Richtung Mönchengladbach rollt, soll erst am 18. Oktober in Paris bekannt gegeben werden. Aber sicher ist: Mönchengladbach ist fixer Bestandteil. „Vielleicht gelingt es uns, dass wir die Einkaufsstraße Hindenburgstraße rauf Richtung Borussia Park fahren können“, sagte Reiners, „die Tour-Macher sind ja um schöne Bilder bemüht — das könnten wir bieten.“ Prudhomme selbst hatte sich am Donnerstag mögliche Streckenführungen in Mönchengladbach angesehen.

Reiners hat viel Euphorie mitgebracht. Er hat 2004 persönlich den Grand Depart in Lüttich erlebt. Und er hat früh Kontakt zu Prudhomme und Geisel aufgenommen. Gleich, als Düsseldorf im vergangenen Jahr den Zuschlag erhalten hatte. Geld hat Reiners auch mitgebracht: Rund 100 000 Euro soll Mönchengladbach für den Zuschlag auf den Tisch legen. Um das Rahmenprogramm stemmen zu können, wird sich diese Summer noch erhöhen.

Düsseldorfs Grand Départ in Zahlen
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Die Frage, was zwischen Düsseldorf und Mönchengladbach passiert, heizt die Fantasie der umliegenden Kommunen an. Wie in Krefeld, wo man zuversichtlich ist, die 50 000 Euro „Eintrittsgeld“ für eine Durchfahrt der Rundfahrt zusammenzubekommen. Mit Werbepartnern und Stadtzuschüssen. Das Beispiel Mönchengladbach aber zeigt, dass andere Städte schon weiter sind.

Auch Neuss und Meerbusch sind an der Durchfahrtpassage interessiert. Sven Teutenberg, der als Event-Direktor in Düsseldorf eng mit der Tour-Organisation ASO zusammenarbeitet, versprach am Freitag, dass die Tour noch durch andere Kommunen auf dem Weg von Düsseldorf nach Mönchengladbach führen wird — mit vager Tendenz wohl eher zu einer Streckenführung „durch den Rhein-Kreis Neuss“. Die Veranstalter seien daran interessiert, dass es durch die Kommunen und weniger über Bundesstraßen gehe, „weil dort die Zuschauer die Stars am besten sehen können“, sagte Teutenberg, der als ehemaliger Radprofi in der Region jeden Meter persönlich abgefahren ist.