Bloß keine Prognose: Schumacher will abwarten
Berlin (dpa) - Mit dem Fitnessplan liegt er schon mal „goldrichtig“. Eine Prognose für den neuen Silberpfeil will Michael Schumacher aber noch nicht abgeben.
Das „wäre absolut verfrüht“, sagte der siebenmalige Formel-1-Weltmeister am in einem Kurzinterview auf seiner Homepage zu den Aussichten für die kommende Saison. Der Hobby-Kicker aus Kerpen fügte hinzu: „Wir haben im vergangenen Jahr gesehen, dass sich die Wahrheit erst auf dem Platz zeigte, wie man im Fußball so schön sagt.“
Wenn die Konkurrenten Ferrari, McLaren und vor allem Weltmeister Red Bull am 7. Februar in Jerez de la Frontera mit ihren neuen Autos anrücken, werden Schumacher und sein Teamkollege Nico Rosberg noch mit einem gebrauchten Modell vorliebnehmen müssen. Der neue Wagen wird erst zwei Wochen später bei den Tests in Barcelona zum Einsatz kommen. Anfang März steht dann die dritte und letzte offizielle Erprobungsphase auf dem Programm.
„Selbst nach den Wintertests, das zeigen die Erfahrungen des Vorjahres, kann man die Situation noch nicht richtig beurteilen“, betonte Schumacher. „Daher möchte ich in diesem Jahr die ersten Rennen abwarten.“ Bis zum Auftakt haben die Teams insgesamt noch knapp zwei Monate Zeit. Die Saison startet am 18. März in Melbourne mit dem Großen Preis von Australien. Eine Woche später folgt bereits das für Mensch und Maschine anspruchsvolle Hitzerennen im malaysischen Sepang.
Um für die körperlichen Strapazen gerüstet zu sein, trainiert der inzwischen 43-Jährige seit der Woche nach Weihnachten wieder regelmäßig. Mitte Dezember bis Weihnachten habe er eine Phase eingeschoben, „wo ich so gut wie gar nichts gemacht habe an Training“, berichtete Fitness-Fanatiker Schumacher. „Ich habe das Gefühl, dass das Timing goldrichtig war, denn ich bin voll im Plan.“ Er werde schon richtig ungeduldig.
Weiter wachsen dürfte bei dem 91-fachen Grand-Prix-Gewinner auch die Sehnsucht nach Erfolgen. Seit der Rückkehr ins Renncockpit 2010 wartet der Rekordchampion auf einem Podiumsplatz. Von einem Sieg ganz zu schweigen. Ob er in seinem dritten Jahr beim deutschen Autobauer endlich vorne mitfahren kann, dürfte auch seine weitere Karriere-Entscheidung beeinflussen. Am Ende dieses Jahres läuft Schumachers Vertrag aus. Aber auch hier gilt erstmal: Prognose verfrüht.