Darauf muss man beim Großen Preis von Russland achten
Sotschi (dpa) - Schon im fünftletzten Formel-1-Saisonrennen kann Mercedes den Team-Titel gewinnen. Die Ausgangslage dafür ist bestens. Nico Rosberg und Lewis Hamilton starten mit ihren Silberpfeilen am Sonntag im russischen Sotschi von ganz vorn.
STARTDUELL: Nico Rosberg hat fleißig geübt. In Sotschi soll ihm nicht wieder so etwas passieren wie zuletzt in Japan. Der Mercedes-Fahrer will seine Pole Position diesmal gegen Teamkollege Lewis Hamilton verteidigen. „Der Start wird einen Riesenkampf geben“, versicherte Rosberg. Im Vorjahr an gleicher Stelle hatte sich der Deutsche bei einem überhasteten Manöver gegen Hamilton gleich zu Beginn die Reifen ruiniert und wurde nur Zweiter hinter dem Briten. So etwas kann Rosberg diesmal nicht gebrauchen. Ein Sieg muss dringend her, wenn es noch mit der Wende im Titelrennen klappen soll.
KLEIDERORDNUNG: Die Weltmeister-Shirts liegen schon bereit. „Die sind oben“, verriet Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff am Samstagabend im Team-Pavillon. Holen Hamilton und Rosberg im Rennen drei Punkte mehr als das Ferrari-Duo Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen, kann sich der Silberpfeil-Rennstall wie im Vorjahr schon in Sotschi als Champion in der Konstrukteurswertung feiern lassen. Dem Team wären damit erneut satte Prämien sicher, denn diese Wertung entscheidet über die Verteilung der Vermarktungseinnahmen der Formel 1.
PATIENT: Vom Krankenhaus in die Startaufstellung, das ist der Plan von Carlos Sainz. Der Spanier hatte am Samstag einen erschreckenden Unfall im Training glimpflich überstanden, musste die Nacht aber im Sotschi-Hospital 4 verbringen. Trotzdem erteilten die Rennkommissare dem Toro-Rosso-Fahrer eine Ausnahmegenehmigung für einen Start beim Grand Prix - sofern ihm die Ärzte Grünes Licht geben.
STRATEGIE: Fahrer und Ingenieure gehen mit vielen Fragezeichen ins Rennen. Es mangelte an Übungszeit. Das Freitagstraining gab wegen Dieselflecken auf der Strecke und Dauerregen kaum Aufschlüsse. Am Samstag wurden die Proberunden wegen des Sainz-Unfalls abgebrochen. „Die Strategie ist eine ziemliche Unbekannte“, sagte der WM-Dritte Vettel. So ist unklar, wie lange die Reifen halten und wer sein Auto wirklich am besten für die komplette Distanz abgestimmt hat.
EHRENGAST: Kremlchef Wladimir Putin will auch die zweite Auflage des Russland-Rennens nicht verpassen. Im vergangenen Jahr kam der Präsident erst spät und drängte sich dann vor der Siegerehrung in den Warteraum für die drei Erstplatzierten. Das Sotschi-Autodrom ist ein Prestigeprojekt und soll mit dafür sorgen, dass der Olympia-Park im Winterspiele-Ort von 2014 weiter mit Leben gefüllt wird. Deshalb sprechen die Streckenbetreiber schon jetzt über eine vorzeitige Verlängerung des noch bis 2020 laufenden Vertrags.