De Villiers/von Zitzewitz Fünfte vor Dakar-Ruhetag
Copiapó (dpa) - Rekordgewinner Stéphane Peterhansel fährt bei der Rallye Dakar weiter auf Siegkurs. Vor dem einzigen Ruhetag erkämpfte sich allerdings Titelverteidiger Nasser Al-Attiyah den Etappensieg.
Auch ein Deutscher kann in einem unterlegenen Auto vorn mitmischen.
Als gute Gesamtfünfte sind Navigator Dirk von Zitzewitz und sein Pilot Giniel de Villiers in den Ruhetag gegangen. Das Sieger-Duo des legendären Marathons von 2009 wahrte mit einem sechsten Platz auf der siebten Etappe am Samstag rund um die chilenische Stadt Copiapó seine Chance auf einen Podestplatz. Vorjahressieger Nasser Al-Attiyah (Katar) gewann in einem Hummer das schwierigste Teilstück durch die Atacama-Wüste. Dakar-Rekordsieger Stéphane Peterhansel verteidigte in einem Mini die Gesamtführung.
De Villiers und von Zitzewitz kämpften sich in ihrem unterlegenen Toyota auf den 419 äußerst anspruchsvollen Kilometern zeitweise sogar auf Rang zwei bei den Automobilen vor. Weil das Duo aus Südafrika und Karlshof aber keinen technischen Defekt riskieren wollte, ging es nicht volles Tempo. „Deswegen haben wir uns entschieden, etwas vorsichtiger zu fahren, um Antriebsstrang und Aufhängung zu schonen. Ansonsten sind wir sehr zufrieden“, sagte von Zitzewitz. „Man darf die Dakar nie unterschätzen.“
Al-Attiyah erwies sich erneut als König der Dünen. Der Katarer gewann in Copiapó bereits zum dritten Mal und nahm Peterhansel 7:53 Minuten ab. „Der Wagen ist heute perfekt gelaufen, und wir haben vom Anfang bis zum Ende der Spezialetappe angegriffen und sind dabei ziemliche Risiken eingegangen, um die Bestzeit zu erzielen“, sagte Al-Attiyah. In der Gesamtwertung liegt er aber als Sechster weiterhin hinter de Villiers/von Zitzewitz. Robby Gordon (USA) belegte in einem Hummer Tagesrang zwei. „Wir leiden ein wenig auf diesen sehr offenen Flächen der Wüste“, teilte Peterhansel mit. Insgesamt habe er sich „die Dünen aber härter“ vorgestellt.
Vor der achten, 686 Kilometer langen Etappe am Montag von Copiapó nach Antofagasta hat Peterhansel 11:22 Minuten Vorsprung vor seinem polnischen Teamkollegen Krzysztof Holowczyc vom hessischen X-raid-Team. Gordon liegt 13:09 Minuten zurück. De Villiers/von Zitzewitz haben 34:07 Minuten Rückstand. „Ich muss zugeben, dass ich ein bisschen vom Podium träume“, sagte der Karlshofer. „Ein Platz unter den Top fünf wäre ein Megaerfolg - Platz drei einfach nur galaktisch.“
Bei den Motorrädern machte Tagessieger Marc Coma etwas Boden gut auf Gesamtspitzenreiter Cyril Despres, seinen französischen Landsmann und KTM-Markenkollegen. „Der Tag vor dem Ruhetag ist für gewöhnlich immer sehr schwer, und auch heute war dies der Fall mit sehr viel Hitze und recht weichem Sand“, sagte Coma. „Wir sind dennoch sehr schnell gefahren, und ich habe angreifen können. Ich machte zwei Minuten auf Cyril gut, aber das ist natürlich nicht ausreichend.“ Depres liegt nun 7:48 Minuten vor dem Gesamtzweiten Coma.