Deutsche Motorrad-Piloten in Assen geschlagen
Assen (dpa) - Keine Top-Resultate in Assen: Die deutschen Motorrad-WM-Piloten kommen mit gemischten Gefühlen zum Heim-Grand-Prix in den drei Wochen auf den Sachsenring. Die Generalprobe am Wochenende bei der traditionsreichen Dutch-TT ging ziemlich daneben.
Platz acht von Stefan Bradl in der MotoGP sowie Rang zehn von Jonas Folger im Rennen der Moto2 waren noch das Beste. „Es gibt noch einiges zu tun bis zum Sachsenring“, meinte Sandro Cortese stellvertretend für alle deutschen Piloten.
In der Kathedrale des Motorrad-Rennsportes in Niederlande gab es eine Premiere. Erstmals seit 1949 wurde an einem Sonntag der Grand Prix ausgetragen. Wegen einer Vereinbarung mit der Kirche hatte der WM-Lauf bislang immer am Samstag stattgefunden. Die Verlegung um einen Tag brachte den Organisatoren immerhin zehn Prozent mehr Zuschauer, davon viele Deutsche.
Doch diese brachten ihren Landsleuten nur wenig Glück. Zwar erreichten diesmal alle das Ziel, wirklich zufrieden war aber keiner. Es auf die Bedingungen zu schieben, wäre zu leicht. Denn zum Teil sintflutartige Regenschauer und empfindliche Kühle gab es in Assen in der Vergangenheit immer wieder.
Am besten kam damit noch Bradl zurecht. Zahlreiche Ausfälle nach einem Neustart spülten den Zahlinger auf Aprilia bis auf Rang acht. „Ich weiß das realistisch einzuschätzen“, sagte Bradl, der seit dem Wochenende auf Job-Suche ist und mit diesem Rang unter den schwierigen Verhältnissen ein Empfehlungsschreiben abgab. Ob er einen Platz neben dem in Assen siegreichen Jack Miller im Marc-VDS-Team bekommen kann, steht in den Sternen.
Jonas Folger war sehr nachdenklich. „Mir fehlte hier das Vertrauen in die Reifen, egal ob neu oder gebraucht. Da ist nicht viel nach vorn zu machen“, sagte er. Dieses Problem beschäftigt ihn allerdings nun schon länger.
Ein Fehler auf der Start-Ziel-Geraden verhinderte ein besseres Ergebnis als Rang zwölf für Folgers Teamkollegen Cortese. „Die erste Rennhälfte war richtig gut. Dann habe ich aber einen Fehler gemacht, bin fast gestürzt und zurückgefallen“, beschrieb der Italo-Schwabe seinen Auftritt. Nach Runde eins hatte er noch auf Platz sechs gelegen. „Schon deshalb bin ich dann doch nicht zufrieden, obwohl ich endlich mal wieder ein Rennen beendet habe“, sagte Cortese. Den Sieg holte erstmals in seiner Karriere der Japaner Takaaki Nakagami.
Ein positiveres Gefühl nahm Philipp Öttl in der Moto3-Klasse mit aus Assen. Nach seiner komplizierten Handverletzung immer noch nicht vollständig genesen, hielt er über die gesamte Renndistanz mit der Spitzengruppe mit und wurde Elfter. „Ich habe ein paar Plätze gut gemacht, nur auf der Bremse war ich diesmal nicht so gut“, sagte Öttl. Erstmals gelang in dieser Klasse ein Mahindra-Sieg. Der Italiener Francesco Bagnaia trug sich als Pilot in die Geschichtsbücher ein.