Die Lehren aus dem Großen Preis von Spanien
Barcelona (dpa) - Mercedes gewinnt zum ersten Mal in diesem Jahr nicht. Dafür triumphiert ein Teenager. Die Formel 1 bietet in Spanien großen Sport und viel Spannung. Die Lehren aus dem Europa-Auftakt:
MERCEDES-STRESS VOR DEM KLASSIKER
Die Krisenmanager sind wieder gefragt. Nicht zum ersten Mal müssen Toto Wolff und Niki Lauda ihre beiden Fahrer einnorden, aufbauen und wieder auf Kurs bringen. 43 Punkte verspielt Mercedes auf einen Schlag in der Konstrukteurswertung. Dazu kommt nun wieder die Endlos-Diskussionen um den Zoff im eigenen Team nach dem Crash von Titelverteidiger Lewis Hamilton und WM-Spitzenreiter Nico Rosberg. Und das alles vor dem Klassiker in Monaco, wo es in den vergangenen beiden Jahren alles andere als störungsfrei für die erbitterten Rivalen und die Rennstallführung zuging.
ROSBERG HÄLT EINFACH DAGEGEN
Es gab Zeiten, da hätte Nico Rosberg vermutlich Platz gemacht. Der gebürtige Wiesbadener hat aber aus den vergangenen beiden Jahren gelernt, in denen er gegen Hamilton den WM-Kampf verlor. In Australien und in Bahrain behauptete sich Rosberg, als er Hamilton überholte. Beim folgenreichen Crash von Katalonien machte er die Tür innen zu. So wie man es mache, wenn man Rennen gewinnen wolle, schilderte Rosberg.
RED BULL REIST MIT NEUER HOFFNUNG DURCH DIE FORMEL-1-WELT
Niki Lauda kürte Max Verstappen zum Jahrhunderttalent. Mit 18 Jahren 228 Tagen ist der Niederländer der jüngste Grand-Prix-Gewinner. Das Talent ist ihm in die Wiege gelegt worden, Papa Jos fuhr selbst in der Formel 1. Und nun sitzt Max auch noch in einem siegfähigen Auto. Wenngleich bedingt durch den Mercedes-GAU, gehört er im Red Bull wohl zu einem dauerhaften Podiumskandidaten. Sorgen um seine Zukunft muss er sich schon jetzt nicht machen. Interessenten soll es einige gegeben haben, durch die Beförderung von Toro Rosso ins A-Team Red Bull ist aber klar: Max Verstappen fährt auch künftig erst mal für den einstigen Seriensieger.
FERRARI HAT EIN NEUES PROBLEM
Es reicht nicht mal, wenn Mercedes nicht mitfährt. Sie haben alles versucht, Kimi Räikkönen (Zweiter) und Sebastian Vettel (Dritter). Vor den Augen von Oberchef Sergio Marchionne wurde aber offensichtlich: Nun muss Ferrari auch noch Red Bull fürchten. „Bisschen schade, wenn der Sieg auf dem Tablett zu sehen ist, und man ihn doch nicht greifen kann, geht einem ein bisschen was ab“, konstatierte Vettel.
MONACO KOMMT GENAU RICHTIG
Fünf Rennen sind absolviert, Langeweile herrscht nicht. Die Starts sind spektakulär, auch danach geht es hoch her. Und nun folgt das nächste Spektakel dort, wo man vieles manchen kann, aber eigentlich nicht mit 700 PS starken Autos durch die Stadt rasen sollte. Auf dem brutal engen Stadtkurs in Monaco ist Hochspannung programmiert. Vor allem, weil Rosberg sich mit ordentlich Wut im Bauch anschicken wird, seinen vierten Sieg in Serie in dem Fürstentum zu holen.