DTM: BMW vor Triple - Marquardt: „Das wäre die Krönung“
Hockenheim (dpa) - BMW will beim DTM-Saisonfinale in Hockenheim das Titel-Triple - und einen Hattrick gleich dazu.
Gelingt es mit Hilfe von Champion Marco Wittmann, Timo Glock und Co. am Sonntag beim Saisonfinale des Deutschen Tourenwagen Masters zum dritten Mal nach 2012 und 2013 die Markenmeisterschaft zu gewinnen, hat der Autobauer aus München in der Saison 2014 alle drei Trophäen sicher. Fahrer-, Team- und Markenwertung. „Das wäre die Krönung“, sagt Motorsportchef Jens Marquardt.
Eine große Party wäre gewiss - und nicht die erste, seit die Bayern 2012 unter seiner Führung ihr Comeback in der DTM gaben. Hockenheim ist das 30. Rennen seit dem Wiedereinstieg. Die eindrucksvolle Bilanz aus den 29 Starts bisher: 15 Rennsiege, 13 Pole Positions. Macht unterm Strich zwei Fahrertitel (Bruno Spengler 2012, Wittmann 2014), zwei Teammeisterschaften (Schnitzer 2012, RMG 2014) und eben zwei gewonnene Markenwertungen - mit bei 21 Punkten Vorsprung auf Audi guten Aussichten auf den Hattrick.
Marquardt freut's: „Es ist schön zu sehen, dass wir in vielen Statistiken vorne liegen. Was die Statistiken allerdings nicht aussagen, sind die Zeitabstände und Rennverläufe - und die Stärke unserer Konkurrenten“, betont der der 47-Jährige. Ex-Formel-1-Pilot Paul di Resta aber ist beeindruckt. „Dass sie ihre starke Form das ganze Jahr über behalten konnten, ist bemerkenswert. Jeder Hersteller würde gerne eine Saison haben wie BMW in diesem Jahr und ständig um Siege mitfahren“, sagte der für Mercedes fahrende Schotte.
Audi-Pilot Mattias Ekström sieht die BMW-Dominanz dagegen pragmatisch: „Außer Marco liegen alle anderen BMW-Fahrer in der Tabelle hinter mir. Wir brauchen uns also im nächsten Jahr nur um einen Platz zu verbessern“, sagte der Schwede, für den es in Hockenheim darum geht, Rang zwei in der Gesamtwertung zu verteidigen.
Auch sein Chef Dieter Gass verweist auf Wittmanns herausragende Leistung, vier der fünf BMW-Saisonsiege gehen auf sein Konto. „Die Stärke von BMW war Marco Wittmann“, sagt Audis DTM-Leiter. Außer Wittmann konnte nur dessen Teamkollege Maxime Martin ein Rennen für BMW gewinnen.
Ob Marquardt den Fahrerkader für die kommende Saison deswegen umbaut, ist noch nicht bekannt. Der Amerikaner Joey Hand, mit insgesamt acht Zählern zweitschlechtester BMW-Mann der Saison, könnte am Sonntag (13.30 Uhr/ARD) sein vorerst letztes DTM-Rennen für die Münchener fahren. Martin Tomczyk, Champion von 2011, hat drei insgesamt harte Jahre hinter sich, zeigte zuletzt aber aufsteigende Form und fuhr in vier aufeinanderfolgenden Rennen in die Punkte. Das gelang außer Wittmann sonst keinem BMW-Mann in diesem Jahr.
Ex-Formel-1-Pilot Glock wird BMW und der DTM ziemlich sicher erhalten bleiben. „Ich fühle mich derzeit sehr, sehr wohl und denke über andere Serien relativ wenig nach“, berichtet er. Vergangenes Jahr gelang ihm zum Saisonabschluss der erste DTM-Sieg der Karriere. Wiederholung erwünscht. „Ich glaube schon, dass das möglich ist“, sagt Glock. Zu feiern gäbe es bei BMW aber auch so genug.