Großer Preis von Spanien Erster Grand-Prix-Sieg für Motorrad-Pilot Öttl

Jerez (dpa) - Im größten Augenblick der noch jungen Karriere seines Sohnes verlor Peter Öttl völlig die Fassung. Philipp Öttl dagegen blieb nach dem ersten Sieg in einem WM-Lauf der Moto3-Klasse beim Großen Preis von Spanien erstaunlich gelassen.

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„Es ist alles sauber gegangen. Das Team hat super gearbeitet“, sagte der 22 Jahre alte Motorrad-Pilot aus Bad Reichenhall. Der junge Bayer kletterte nach seinem 91. WM-Rennen zum ersten Mal auf den obersten Podestplatz und schob sich in der Gesamtwertung nach vier Rennen auf den fünften Rang nach vorn.

Vater Peter weiß, wie sich Grand-Prix-Siege anfühlen, hat er doch zwischen 1987 und 1997 selbst fünf eingefahren. Der Sieg des Filius aber stellt für ihn alles in den Schatten. „Das ist der schönste Tag in meinem Leben. Auf diesen Augenblick habe ich solange gewartet“, bekannte der 53-Jährige sichtlich bewegt beim TV-Sender Eurosport.

Von Startplatz zwei ins Rennen gegangen, hielt sich Philipp Öttl von Beginn an in der Spitzengruppe des überaus dicht gedrängten Feldes. Rundenlang lag Deutschlands einziger Moto3-WM-Pilot auch in Führung und profitierte vier Runden vor Schluss von einem Sturz, bei dem vier Mitfavoriten ausschieden. Auf der Zielgeraden wehrte er auch noch den Angriff des Italieners Marco Bezzechi (KTM)ab und raste als Erster über die Ziellinie.

In der WM-Gesamtwertung hat Öttl nach seinem sechsten Rang vor zwei Wochen in Austin/USA 35 Punkte. Der für das sächsische PrüstelGP-Team fahrende Bezzechi übernahm mit 63 Zählern die Führung vor Jorge Martin (55) und Arón Canet (beide Spanien/48), die beide von dem Sturz in der entscheidenden Phase betroffen waren.

Moto2-Pilot Marcel Schrötter meldete sich in Jerez nach seinem Sturz beim Grand Prix in den USA überzeugend zurück. Der 25 Jahre alte Pflugdorfer belegte einen starken siebten Rang, nachdem er nur von Rang 17 ins Rennen gegangen war. Der Sieg ging an Lorenzo Baldassarri (Italien), der Miguel Oliveira (Portugal) und den Gesamtführenden Francesco Bagnaia (Italien) auf die Plätze zwei und drei verwies.

Neben Öttls Sieg und Schrötters starker Leistung gab es für die deutsche Motorrad-Gemeinde noch eine weitere frohe Kunde: Stefan Bradl kehrt in die WM-Serie zurück. Der Moto2-Weltmeister der Saison 2011 habe für den Großen Preis von Tschechien eine Wildcard erhalten, teilte der Weltverband am Sonntag mit. Der 28 Jahre alte Bradl wird bei dem Rennen am 5. August in Brünn für das Repsol Honda Team an den Start gehen. Sein bislang letztes WM-Rennen bestritt Bradl am 13. November 2016 in Valencia. Danach fuhr der Zahlinger ein Jahr im Superbike-Team von Honda.