Folger bei WM im Reifen-Pech - Rossi imponiert in Assen
Assen (dpa) - Jonas Folger war nach der 85. Dutch TT total niedergeschlagen. Durch einen Blitzstart führte der Kalex-Pilot aus Schwindegg bis zur Renn-Halbzeit des achten Laufs zur Motorrad-Weltmeisterschaft in Assen die Konkurrenz in der Klasse Moto2 an.
Danach baute zuerst sein Vorderreifen und später auch der hintere Pneu total ab, so dass der 22 Jahre alte Bayer am Samstag noch auf den siebten Platz zurück fiel. Neben Folger konnte auf dem holländischen Traditionskurs von den deutschen Fahrern nur noch Philipp Öttl aus Ainring in der kleinsten Hubraumklasse Moto3 als 15. einen WM-Zähler ergattern.
Der Höhepunkt des Tages war aber das Duell in der Königsklasse MotoGP zwischen dem 36 Jahre alten neunmaligen Weltmeister Valentino Rossi aus Italien und dem spanischen Titelverteidiger Marc Marquez. In der letzten Kurve wurde der in der WM-Wertung führende Yamaha-Pilot durch die harte Attacke von Marquez zwar von der Piste gedrängt, doch er blieb wie der Spanier im Sattel und wurde als Sieger abgewinkt.
Durch den Erfolg im spannenden Duell baute Rossi, der in Assen erstmals in diesem Jahr von der Pole Position gestartet war, seine WM-Führung von einem auf zehn Zähler aus. Sein Team-Kollege Jorge Lorenzo, der die vier vorherigen Rennen gewonnen hatte, wurde nur Dritter. Stefan Bradl aus Zahling stürzte und brach sich dabei nach ersten Untersuchungen das Kahnbein der rechten Hand.
Tagessieger in der Moto3 wurde der Portugiese Miguel Oliveira. Das Moto2-Rennen gewann WM-Spitzenreiter Johann Zarco aus Frankreich.
„Die Reifen haben brutal abgebaut. Gegen Rennende sind aus dem Hinterreifen sogar komplette Stücke rausgeplatzt. Ich hab' nicht mehr richtig bremsen können. Die anderen sind auf der Bremse regelrecht an mir vorbeigeflogen“, sagte der enttäuschte Folger dem Sportsender Eurosport. „Dabei war ich überzeugt, heute das Podium angreifen zu können“, fügte er an. Das Rennen wurde wegen eines Ölflecks auf der Strecke nach dem ersten Startversuch abgebrochen und die Distanz danach auf 16 Runden verkürzt.
Das Ziel Podestplatz hat sich Folger für das nächste WM-Rennen am 12. Juli vorgenommen. „Ich freue mich auf den Sachsenring. Ich bin besser vorbereitet als im Vorjahr und hoffe, dann mehr Glück mit den Reifen zu haben“, erklärte er.