Alonsos Durststrecke: Ferrari in Bringschuld
Maranello/Greater Noida (dpa) - Angesichts der Dauersiege von Sebastian Vettel und Red Bull sieht Teamchef Stefano Domenicali Ferrari in der Bringschuld für seinen Star-Piloten Fernando Alonso.
„Leider sind wir nicht in der Lage gewesen ihm ein Auto zu geben, das seinem Talent entspricht“, sagte der Italiener am Mittwoch vor dem Formel-1-Rennen in Indien in einem mit zwei kritischen Scuderia-Fans geführten Interview. „Man vergleicht ihn mit Vettel, aber wenn man ein besseres Auto hat, ist alles einfacher.“
Alonso fährt seit 2010 für den ehemaligen Rennstall von Rekordchampion Michael Schumacher, doch seitdem haben Vettel und Red Bull die Fahrer- und Teamtitel abgeräumt. In seinem Premierenjahr und 2012 verpasste der Spanier den WM-Sieg jedoch nur hauchdünn.
Zum Rüffel Alonsos durch Ferrari-Boss Luca di Montezemolo vom Sommer meinte Domenicali mit Blick auf den Asturier: „Wenn ich ihm etwas zu sagen habe, so wie es der Fall mit meinen Ingenieuren wäre, würde ich es hinter verschlossenen Türen machen und in scharfer Form. Aber nach außen hin werde ich das Team immer verteidigen. Als er die Grenze überschritten hat, fuhr Montezemolo dazwischen und im privaten Kreis habe auch ich das getan.“
Alonso hatte sich nach seinem fünften Platz beim Großen Preis von Ungarn Ende Juli beklagt, dass sich Ferrari nicht wirklich verbessert habe und das Team nicht konkurrenzfähig sei. Di Montezemolo wies den Asturier daraufhin deutlich zurecht.