Amnesty International fordert Absage von Bahrain
Berlin (dpa) - Die Menschenrechts-Organisation Amnesty International hat sich für eine Absage des Formel-1-Rennens in Bahrain stark gemacht.
„Amnesty International rät der Formel 1, Bahrain weiträumig zu umfahren“, sagte der Generalsekretär der Deutschland-Sektion, Wolfgang Grenz, der „Süddeutschen Zeitung“. Im vergangenen Jahr sei es in dem Golfstaat zu schweren Menschenrechtsverletzungen gekommen, 47 friedliche Demonstranten seien getötet worden. Die Vorfälle seien bislang nicht aufgeklärt worden. „Eine Absage des Rennens wäre ein Signal, dass die Lage weiter besorgniserregend ist“, sagte Grenz.
Der Sport müsse eine Verantwortung übernehmen und sich klar positionieren, forderte er. „Die Tatsache, dass durch den Sport der Blick der Welt auf diese Länder gelenkt wird, reicht in der Regel für eine Verbesserung nicht aus. Das ist kein Selbstläufer“, erklärte Ganz. Im Vorjahr war der Grand Prix in Bahrain wegen der blutigen Unruhen gestrichen worden. Zuletzt waren die Proteste für mehr Demokratie in dem Land erneut aufgeflammt. Mehrere Rennställe sollen daher auf eine Absage des für den 22. April geplanten Rennens drängen.
Grenz nahm allerdings auch die in der Formel 1 engagierten Konzerne wie Mercedes, Ferrari oder Red Bull in die Pflicht. „Es ist ganz wichtig, dass wirtschaftliche Interessen nicht Vorrang vor den Menschenrechten haben dürfen“, sagte er.