Britische Abgeordnete fordern Bahrain-Absage
London (dpa) - Eine Gruppe britischer Parlamentarier hat den Stopp des umstrittenen Formel-1-Grand-Prix in Bahrain gefordert.
„Dieses Parlament ist erstaunt, dass das Formel-1-Rennen in Bahrain stattfindet, obwohl Amnesty International und andere erhebliche Bedenken zur Missachtung von Menschenrechten vorgebracht haben“, heißt es in dem Schreiben, das bisher von fünf Parlamentariern unterzeichnet wurde.
Der Staatssekretär im Außenministerium, Alistair Burt, betonte allerdings: „Es ist nicht die Sache Großbritanniens zu sagen, ob ein Formel-1-Rennen stattfinden soll oder nicht.“ Die Regierung sehe Hinweise auf Fortschritte, es gebe aber noch mehr zu tun, sagte Burt.
Es sei davon auszugehen, dass der Grand Prix, der am Donnerstag mit Pressekonferenzen beginnt, von der Regierung Bahrains als Bestätigung ihrer Politik der Unterdrückung missbraucht werde, wird in dem Schreiben der Parlamentarier betont. Seit Monaten werden in dem Ministaat Demonstrationen mit Hilfe staatlicher Gewalt niedergeschlagen. Im vergangenen Jahr war das Rennen bereits zweimal abgesagt worden.
Ferrari-Pilot Felipe Massa schilderte die Lage nach seiner Ankunft in Bahrain so: „Von dem, was ich heute gesehen habe, scheint die Situation ruhig zu sein.“ Er bezog sich dabei aber offensichtlich nur auf seine Fahrt vom Flughafen zum Hotel. Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone und Weltverbands-Präsident Jean Todt gehen davon aus, dass das Rennen in der Wüste von Sakhir unter „sicheren Bedingungen“ stattfinden kann.