Der neue Formel-1-Kurs in Indien
Greater Noida (dpa) - Zum ersten Mal findet am Sonntag ein Formel-1-Rennen in Indien statt. Die Rennstrecke Buddh International Circuit liegt in Greater Noida im Bundesstaat Uttar Pradesh, rund 50 Kilometer südöstlich von der Elf-Millionen-Einwohner-Metropole Neu Delhi entfernt.
Der deutsche Architekt Hermann Tilke, der für zahlreiche der neuen Strecken im Formel-1-Rennkalender verantwortlich ist, entwarf auch diesen Kurs. Die Baukosten lagen bei mehr als 290 Millionen Euro.
Eine Runde ist 5,137 Kilometer lang. Gefahren werden 60 Umläufe, also insgesamt 308,22 Kilometer. „Es geht bergauf und bergab, mehr als man denkt. Die reinste Achterbahnfahrt“, urteilte Doppelweltmeister Sebastian Vettel. Das hält Tilke zwar für „etwas übertrieben“, dennoch dürfte die kurvenreiche Strecke zu den schnellsten Rennen der Formel 1 werden. Erwartet wird eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 210 Kilometern pro Stunde und einem Top-Speed von knapp 320 am Ende der längsten Geraden.
Tilke rechnet zwar mit einer reibungslosen Premiere, doch noch wird fleißig gewerkelt in Greater Noida. Nur die Strecke selbst scheint rechtzeitig fertig geworden zu sein. Auch abseits der Strecke gleicht das Gebiet noch einer riesigen Baustelle.
Hauptinitiatoren der Formel-1-Premiere waren Sahara-Force-India-Teamchef Vijay Mallya und Vicky Chandhok, der Präsident des indischen Motorsport-Clubs. Unklar ist noch, wie viele Fans zur Strecke kommen werden. Für die meisten Inder dürfte ein Ticket bei Preisen zwischen 35 und 500 Euro unerschwinglich sein. Trotz des wirtschaftlichen Aufschwungs liegt das Pro-Kopf-Einkommen im Jahr laut Weltbank bei weniger als 1000 Euro.
Der Streckenbetreiber Jaypee Sports, der den Kurs in dem riesigen Freizeitkomplex Sports City realisiert hat, rechnet bei einer Gesamtkapazität von 150 000 mit rund 75 000 Besuchern. Chandhok geht von rund 100 000 Zuschauern aus und der einzige indische Pilot, Narain Karthikeyan (HRT), rechnet gar mit vollen Tribünen.