Der, zu dem alle aufschauten: Bernie Ecclestone
Berlin (dpa) - Kein anderer hat die Formel 1 so im Griff gehabt wie Bernie Ecclestone. Fast vier Jahrzehnte lang war der gerade mal 1,58 große Brite derjenige, zu dem alle aufschauten.
Ecclestone hat die Formel 1 zum Milliardengeschäft gemacht. Und er hat dabei selbst bestens mitverdient. Nachdem er schon im Kindesalter seinen Geschäftssinn entdeckt und gepflegt hatte, brachte es Ecclestone vom Gebrauchtwaren-Händler zum Milliardär.
Ende der 1970er kaufte er die TV- und Vermarktungsrechte, machte die Rennserie zum globalen Unternehmen und trieb die Ausbreitung der Formel 1 vor allem in Asien voran. Wo Geld war und ist, machte und macht die Königsklasse des Motorsports Halt. Fehlt das Geld, gibt es meist auch kein Rennen mehr. Es sei denn, Ecclestone ist zu Zugeständnissen bereit, wie seinerzeit, als die Formel-1-Zukunft auf dem Hockenheimring auf der Kippe stand.
Aufgewachsen ist er im südenglischen Bexleyheath. Ecclestone versuchte sich als Rennfahrer - der Erfolg blieb aus, also stieg er als Team-Mitbesitzer und Fahrer-Berater in die Formel 1 ein. 1977 kaufte er die Werberechte für die Königsklasse, ein Jahr später die Übertragungsrechte. Ecclestones Herrschaft war keineswegs ohne Widerstände. Er leistete sich teilweise haarsträubende verbale Entgleisungen, köderte Teams mit Geld und Sonderbehandlungen und schaltete mehr oder weniger nach Belieben.
Daran änderten auch die neuen Besitzverhältnisse nicht. Nach der Formel-1-Übernahme durch die Investmentgruppe CVC wurde Ecclestone als Geschäftsführer eingesetzt. Der Verkauf der Anteile der BayernLB an die CVC könnte ihm nun zum Verhängnis werden.