Die 1 steht Vettel gut - Roulette um Startnummern
Stuttgart (dpa) - Sebastian Vettel kann das Roulette um die festen Formel-1-Startnummern entspannt verfolgen. Als Weltmeister besitzt der Heppenheimer das Vorrecht. Auch auf die ruhmreiche Eins.
Sie stand dem 26-Jährigen in den vergangenen drei Jahren gut, also dürfte er sie auch weiter beanspruchen. Nach dem Beschluss der Formel-1-Gremien, dass die Fahrer für ihre gesamte Karriere eine permanente Nummer zwischen 2 und 99 erhalten, ist das Geschacher groß. Im Kampf um die Lieblingszahl geht es auch um Aberglauben - bei Vettels Rennstall Red Bull sieht man die Idee zwiespältig.
In den vergangenen Tagen hat sich der Automobilweltverband FIA an die Piloten gewandt, um ihre Nummernwünsche einzusammeln. Vettel & Co. mussten dabei in absteigender Rangfolge ihre drei bevorzugten Ziffern abgeben. Für den Fall, dass sich zwei Fahrer für dieselbe Nummer entscheiden, erhält der Pilot mit der besseren WM-Platzierung der abgelaufenen Saison den Vorzug.
Ob 1, 11 oder 77 - die PS-Dompteure werden künftig in der Formel 1 mit dieser einen Ziffer verbunden werden. In anderen Sportarten ist das längst Tradition, und vor allem in den USA. Man denke an die 23 von Basketballer Michael Jordan oder an die 46 von Valentino Rossi in der MotoGP. Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko sieht die Nummernvergabe jedenfalls kritisch. „Diese Idee kommt aus der amerikanischen NASCAR-Serie, aber da sind die Karrieren viel länger“, zitierte „Sport Bild“ jüngst den Österreicher. „In der Formel 1 könnte die Fahrer-Fluktuation am Ende dazu führen, dass einige Fahrer mit nichtssagenden oder dreistelligen Nummern antreten müssen.“
Bis dahin dauert es aber noch eine ganze Weile. Zunächst will sich jeder Fahrer diese eine Nummer sichern, die er aus Aberglaube oder Marketingsicht für passend hält. Nicht zuletzt wird die Zahl auch deutlich auf dem Wagen und dem Helm lackiert sein. Für Mercedes-Pilot Nico Rosberg hätte die 6 eine besondere Bedeutung, schließlich wurde sein Vater Keke mit dieser Nummer 1982 Weltmeister.
Auf die 22 dürfte wohl kein Fahrer besonders scharf sein. Wie das Fachmagazin „Autosport“ ermittelt hat, verheißt diese Nummer nichts Gutes. Die meisten Ausfälle in der Formel-1-Historie seien mit der 22 auf dem Auto zustande gekommen, dicht gefolgt von der 15.
Der finnische Williams-Pilot Valtteri Bottas bezog auch seine Leser auf Twitter mit ein und bewarb sich in erster Linie um die 77, würde sich aber auch mit der 17 oder 11 begnügen. Die doppelte Eins will jedoch auch Nico Hülkenbergs Force-India-Teamkollege Sergio Perez. Der Mexikaner hätte im direkten Wettstreit zumindest mit Bottas das Erstzugriffsrecht: Perez wurde WM-11., Bottas nur 17.
Dessen finnischer Landsmann Kimi Räikkönen, der am Dienstag der Scuderia in Maranello einen Besuch abstattete, soll sich für seine Rückkehr zu Ferrari die 7 ausgeguckt haben, mit der auch schon in diesem Jahr für Lotus unterwegs war. Youngster Daniil Kwjat hat die Suche nach der passenden Zahl ins Grübeln gebracht. „Habe die ganz Nacht über die Nummer für nächstes Jahr nachgedacht“, schrieb der Russe von Toro Rosso vor kurzem im Kurznachrichtendienst Twitter.
Kwjats Vorgänger und künftiger Vettel-Teamkollege, der Australier Daniel Ricciardo, will sich ebenso wie der französische Lotus-Pilot Romain Grosjean öffentlich lieber bedeckt halten. Genauso wie der neue Sauber-Mann Adrian Sutil. Auf die Frage, ob er schon eine Zahl gewählt habe, antwortete der Gräfelfinger: „Ja, ich habe meine Nummer bereits gewählt, und ja, meine favorisierte war noch dabei, aber es wird ein Geheimnis bleiben, bis es offiziell ist.“