Die deutschen Fahrer in der Einzelkritik

Sao Paulo (dpa) - Er fühlte sich wie Ayrton Senna vor zwanzig Jahren. Damals funktionierte das Getriebe am Formel-1-Rennwagen des Brasilianers bei dessen Heimspiel nicht. Diesmal muckte das Schaltwerk am Red Bull von Doppelweltmeister Sebastian Vettel.

Er kämpfte, nicht mal sein Team konnte den ehrgeizigen Hessen am Sonntag bremsen. Am Ende eines denkwürdigen Final-Wochenendes durch Vettels Rekordpole rettete er Rang zwei in Sao Paulo. Eine Empfehlung für einen neuen Vertrag gab Landsmann Adrian Sutil ab. Rekordweltmeister Michael Schumacher hatte eine Begegnung mit einem anderen Senna.

Sebastian VETTEL: Es sollte der perfekte Abschluss werden - und viel fehlte auch nicht. 15. Pole in einer Saison - Rekord. Kein Problem beim Start. Aber dann bereitet das Getriebe Schwierigkeiten. In der 30. Runde muss Vettel seinen Teamkollegen Mark Webber vorbeiziehen lassen. Das Team bremst: „Sebastian, wir haben ein echtes Getriebeproblem. Sei vorsichtig.“ Der Champion gibt aber weiter Gas. Nach dem Reifenplatzer zuvor in Abu Dhabi der erste technische Defekt an Vettels Red Bull. Platz 2 kann er retten.

Michael SCHUMACHER: Sein Mercedes macht ihm in der Qualifikation Mühe. Nur Zehnter. Am Start verliert er einen weiteren Platz, holt ihn sich in der ersten Runde aber schon wieder zurück. Jagt dann Bruno Senna. Beim Überholen fährt der Brasilianer Schumacher dann gleich zwei Mal in den Wagen. Der Kerpener muss an die Box, fällt zwischenzeitig auf den letzten Platz zurück. Kämpft sich aber auch an Senna wieder vorbei. Am Ende 15.

Nico ROSBERG: Irgendwie unauffällig. Kann seinen sechsten Startplatz nicht verteidigen. Am Ende einer Saison mit zwei fünften Plätzen als beste Resultate auf Rang sieben in Brasilien. Überrundet.

Adrian SUTIL: Sein letztes Rennen für Force India? Wenn, dann verabschiedet sich der Gräfelfinger mit einer tollen Vorstellung. Schon Achter in der Quali, legt Sutil im Rennen noch einen drauf. Tolles Duell mit Landsmann Rosberg um Platz 6. Den verteidigt Sutil bis zum Schluss.

Timo GLOCK: Restlos bedient. „Wir haben in dieser Saison schon ein paar Boxenstopps verhauen. Da muss sich das Team auf den Arsch setzen“, schimpft der Wersauer nach seinem vorzeitigen Aus durch eine peinliche Panne beim Reifenwechsel. Nachdem er schon vom letzten Platz losfahren musste, montiert seine Marussia-Virgin-Crew das linke Hinterrad nicht richtig. Es löst sich. Unwürdiges Ende im Saisonfinale.