Einer der Vettel-Jäger: Button vor besonderem Jahr

Woking (dpa) - Am Dienstag stand Jenson Button auch für seine Herzensangelegenheit vor der Kamera. Der Formel-1-Weltmeister von 2009 ist nicht nur ein exzellenter Triathlet, er organisiert auch einmal im Jahr einen Wettkampf, den JB Trust Triathlon.

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Auch in diesem Jahr wieder.

2014 ist für den beliebten und sympathischen Briten aber dennoch etwas anders. „Lasst es uns zu einem besonderen Jahr machen“, twitterte Button unlängst.

Es soll ein Jahr vor allem in Erinnerung an Buttons Vater sein, Papa Smurf (Papa Schlumpf), wie er ihn nannte und weiter nennt. Der stete Begleiter auf Buttons Formel-1-Reisen starb Mitte Januar überraschend. Auf seinem Helm trug der Sohn anschließend bei den Testfahrten in Jerez ein Bild der Comicfigur. Mit einem Hemd in rosa, und der Hose in weiß, so wie Vater John Button immer durchs Fahrerlager schlenderte. „Papa, Du kannst Dir nicht vorstellen, wie stolz ich bin, dich meinen Vater zu nennen“, hatte Button via Twitter nach der erschütternden Nachricht geschrieben.

Reden über den persönlichen Verlust wollte Button bei den Proberunden in Jerez nicht. Professionell spulte der 34-Jährige aber sein Programm ab. Gleich an seinem ersten Einsatztag fuhr Button sogar die Bestzeit. „Natürlich wollen wir wieder nach vorn kommen“, hatte er schon vorher gesagt. WM-Neunter im vergangenen Jahr, kein Sieg, nicht mal ein Podestplatz. Rang vier im Finale von Brasilien, dort, wo sich Button vier Jahre zuvor im BrawnGP zum ersten und bis dato letzten Mal zum Weltmeister gekürt hatte.

Das Auftaktrennen 2014 in Melbourne wird Buttons 250. Grand-Prix-Teilnahme sein. Käme er erstmals seit seinem Sieg beim Saisonfinale 2012 in Sao Paulo wieder unter die ersten Drei, wäre ein weiteres Jubiläum perfekt: Buttons 50. Podestplatz. Ganz oben stand er in seiner Karriere, die 2000 bei Williams begann, bislang insgesamt 15 Mal.

Für McLaren geht Button bereits in seine fünfte Saison. Nach drei Jahren mit Landsmann Lewis Hamilton, Weltmeister von 2008, an seiner Seite und einer völlig missglückten Saison 2013 mit dem Mexikaner Sergio Perez, wird diesmal in Kevin Magnussen ein dänischer Debütant an Buttons Seite antreten. „Jenson hat mir mal gesagt, dass er nie aufhört zu lernen“, sagte Magnussen jüngst in einem Interview auf der Formel-1-Homepage: Er könne definitiv von Button lernen. Die ersten Lektionen bestand er mit Bravour: Bei den Auftakttests drehte auch er bei dem ersten Einsatz im neuen Auto die schnellste Runde des Tages.

Hinzukommt, dass McLaren für die Attacke auf Vierfach-Weltmeister Sebastian Vettel und Red Bull personell aufgerüstet hat. Von Lotus kam Teamchef Eric Boullier und über allem thront vor allem wieder die erfolgsbesessene Lichtgestalt Ron Dennis. Die Hoffnungen erfüllen soll und will vor allem aber Button. Glück soll dem Piloten aus dem englischen Frome auch die selbst gewählte Startnummer bringen. Er entschied sich für die 22. „Großartige Erinnerungen“, kommentierte Button, als er davon erfuhr, dass er die gleiche Nummer tatsächlich bekommen würde, mit der er 2009 auch zur riesengroßen Freude seines im Fahrerlager ebenfalls sehr beliebten Vaters Champion geworden war.