Ex-Weltmeister Andretti plädiert für Kundenteams in F1

Berlin (dpa) - Der frühere Weltmeister Mario Andretti hat sich für die Zulassung von Kundenteams in der Formel 1 stark gemacht.

„Es würde anderen Firmen die Chance geben, in die Formel 1 zu kommen, ohne erst eine eigene Motorsportinfrastruktur aufbauen zu müssen. Sie könnten sich einfach einen Ferrari kaufen. Oder einen Red Bull. Oder einen Mercedes“, sagte der Amerikaner der Zeitung „Die Welt“.

Wegen der finanziellen Probleme vieler Rennställe wird in der Königsklasse seit Jahren darüber diskutiert, ob die Top-Teams mit einem dritten Auto an den Start gehen oder die Technik ihrer Boliden anderen Teams zur Verfügung stellen könnten.

„Kundenteams wären fantastisch“, befand Andretti. Die kleineren Teams könnten so auf einer starken Basis mit dem Aufbau und der Weiterentwicklung der Autos starten. „Gleichzeitig wären die Geldprobleme der bereits existierenden Teams gelöst“, erklärte der Champion von 1978 und fügte hinzu: „Für mich wäre das der beste Weg, die Zukunft der Formel 1 zu stärken.“

Zudem sprach sich Andretti dafür aus, mehr Piloten aus den Formel-1-Gastgeberländern einen Start bei ihren Heimrennen zu ermöglichen. Hier verschwende die Rennserie bislang Ressourcen und verpasse mögliche Werbeeffekte. „Wenn die Qualifikation stimmt, sollte bei jedem Grand Prix mindestens ein einheimischer Pilot mitfahren“, meinte der 73-Jährige.