FIA-Vize: Völlig normales Gefühl in Bahrain
Berlin (dpa) - FIA-Inspekteur Carlos Gracia hat nach der heftigen Kritik die Entscheidung für eine Neuansetzung des Großen Preises von Bahrain aus seiner Sicht gerechtfertigt.
„Ich hatte offizielle Besuche und Gespräche, ich bin auch die Straßen entlanggegangen und war in Shopping-Centern - immer mit einem völlig normalen Gefühl“, wurde der Vizepräsident von der spanischen Sportzeitung „As“ zitiert. Carlos Gracia sollte die Lage vor Ort für den Internationalen Automobilverband für eine Neuansetzung des Formel-1-Rennens prüfen.
Auf Grundlage des Gracia-Berichts hatte der Motorsportweltrat des Dachverbandes am Freitag das Bahrain-Rennen auf den 30. Oktober gelegt, die Saison verlängert sich daher bis zum ersten oder zweiten Dezember-Wochenende. Die Teams wehren sich gegen die Neuterminierung. Auch Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone hegt mittlerweile starke Zweifel an einem Rennen in dem Ministaat am Persischen Golf, nachdem der geplante Saisonauftakt dort im März nach blutigen Unruhen abgesagt worden war.
Nach offiziellen Angaben wurden seit Beginn der Proteste Mitte Februar 24 Menschen getötet, darunter vier Polizisten. Vier Aktivisten starben in Haft. Hunderte von mutmaßlichen Regimegegnern sollen festgenommen worden sein oder ihre Arbeit verloren haben.