Gewinner und Verlierer des Formel-1-Auftakts

Melbourne (dpa) - Der Formel-1-Auftakt in Australien hatte einiges zu bieten. Das Rennen selbst war zwar nicht reich an rasanten Manövern und Rennaction. Dennoch wurde es ein Wochenende der kleinen und größeren Dramen.

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Die GEWINNER

Nico ROSBERG: Nach ein paar Metern übernahm er die Führung. Und gab sie nicht mehr ab. Starke Vorstellung des von Rang drei gestarteten Wiesbadeners. Zum ersten Mal WM-Spitzenreiter. „Ich habe es noch nicht erlebt in meiner Karriere, so ein Auto zu haben.“

MERCEDES: Am Samstag die 100. Pole für einen Mercedes-Motor durch Lewis Hamilton. Am Sonntag der 100. Sieg für ein Triebwerk des deutschen Autobauers. Daniel RICCIARDO: Trotz deprimierendem Nachspiel. Der 24 Jahre alte Australier bot eine starke Vorstellung. Zweiter in der Qualifikation, als Zweiter zumindest abgewunken. Ricciardo hielt dem Erwartungsdruck der Heimfans stand, leistete sich keine Fehler. Dass sein Red Bull gegen die Regeln verstieß und er nachträglich aus der Wertung genommen wurde, war nicht seine Schuld.

Kevin MAGNUSSEN, Jenson BUTTON und ihr MCLAREN-Team: Nach einer Saison mehr als zum Vergessen im vergangenen Jahr die doppelte Rückkehr aufs Podest. Magnussen wird nach Ricciardos Disqualifikation sensationell Zweiter und damit der beste Neuling in der Motorsport-Königsklasse seit 18 Jahren. Ex-Champion Button rückt auf Rang drei auf.

Daniil KWJAT: Der Russe verdrängt Sebastian Vettel von Platz eins der jüngsten Punktesammler in der Formel 1. Kwjat schafft es bei seinem ersten Formel-1-Rennen mit 19 Jahren und 325 Tagen in die Top Ten (9.). Vettel war bei seinem achten Platz 2007 in den USA 19 Jahre und 350 Tage alt.

Nico HÜLKENBERG: Was für eine Rückkehr zu Force India. Phasenweise Vierter, hielt er sich einige Runden den zweimaligen Weltmeister Fernando Alonso vom Leib. Letztlich als Sechster im Klassement geführt und zum ersten Mal überhaupt in Melbourne im Ziel.

Die VERLIERER

Sebastian VETTEL und sein RED-BULL-Team: Nicht mal zehn Minuten hielt Vettels Red Bull. Ein neues Motorenproblem tauchte auf. Vettel verließ die Strecke unmittelbar vor Rennschluss. Die Disqualifikation seines Teamkollegen Ricciardo bekam er nur noch aus der Ferne mit. Null Punkte fürs Weltmeister-Team.

LOTUS: Vor einem Jahr feierte das Team noch den Sieg von Kimi Räikkönen in Melbourne, diesmal ging nichts. Romain Grosjean und Pastor Maldonado kamen nicht mal ins Ziel.

Lewis HAMILTON: Er zog mit seiner 32. Pole mit seinem britischen Landsmann Nigel Mansell gleich. Von Freude und Stolz war nach vier Rennrunden aber nichts mehr übrig. Bei Hamiltons Mercedes gab es ein Zylinder-Problem. Aus, null Punkte.

Fernando ALONSO, Kimi RÄIKKÖNEN und das FERRARI-Team: „Ich wäre gern mit einem Podiumsplatz in die Saison gestartet“, sagte Alonso (4.). Rückkehrer Räikkönen (7.) litt unter Problemen mit den Vorderreifen. Teamchef Stefano Domenicali beklagte die große Lücke zu Mercedes.

Adrian SUTIL: Nur 14 von 22 Autos schafften es bis zum Ende. Eines wurde sogar noch disqualifiziert. Für Sauber-Neuzugang Sutil reichte es aber nicht für einen Punkt. Der Gräfelfinger wurde letztlich auf Platz elf geführt.

Die FORMEL 1: Nicht zum ersten Mal fiel die Entscheidung über die Reihenfolge eines Rennens lange nachdem die Zuschauer die Strecke schon verlassen hatten. Erst fünf Stunden nach der Zieldurchfahrt stand fest: Einer der drei, die sich auf dem Podium feiern ließen, stand dort nach Meinung der Rennleitung zu Unrecht.