Hamilton sucht „Blase des Glücks“ - Berater hilft
London (dpa) - Mika Häkkinens Ex-Ratgeber soll Formel-1-Rüpel Lewis Hamilton wieder zurück auf den richtigen Weg führen. Nach einem Jahr voller sportlicher und privater Probleme hat sich der McLaren-Pilot für die neue Saison den Belgier Didier Coton als Seelsorger und Berater an die Seite geholt.
„Ich versuche, alle richtigen Schritte zu machen, damit ich mich auf mein Hauptziel konzentrieren kann: den WM-Titel zu gewinnen“, sagte Hamilton. Coton hatte einst den finnischen Doppel-Weltmeister Häkkinen betreut. „Es geht darum, dass jemand bei den Rennen dabei ist, bei dem ich Sachen loswerden kann“, erklärte Hamilton.
Genau diese Rundum-Betreuung hatte dem emotionalen Briten offenbar in den vergangenen Monaten gefehlt. „Letztes Jahr war nicht immer jemand da“, räumte Hamilton jüngst bei den Auftakttests im spanischen Jerez mit bedauerndem Unterton ein. Wohl auch deshalb geriet die so vielversprechende Karriere des Weltmeisters von 2008 ziemlich aus der Bahn. Die Unfälle auf der Strecke häuften sich, der 27-Jährige verdarb sich als übereifriger Pisten-Rowdy früh alle Titelchancen. Dazu kam der Liebeskrach mit Popstar-Freundin Nicole Scherzinger.
Auf sein Management konnte Hamilton zuletzt anscheinend nicht als echte Hilfe zählen. Nachdem er sich 2010 mit Vater Anthony überworfen hatte, ließ sich der Rennfahrer von Simon Fuller und dessen Agentur XIX Entertainment vertreten. Dort sind auch Glamour-Boy David Beckham und US-Superstar Jennifer Lopez unter Vertrag. Doch Formel-1-Chef Bernie Ecclestone bezeichnete Hamiltons Wahl als „Desaster“ und meinte: „Er trifft dort Leute, die er sonst nicht getroffen hätte, und die vielleicht den falschen Einfluss auf ihn haben.“
Fast schon neidisch beobachtete Hamilton zur gleichen Zeit, wie sein smarter Teamgefährte Jenson Button an ihm vorbeizog und dabei auf ein intaktes Umfeld vertrauen konnte. Vater John und Fitnesstrainer Mikey Collier begleiten Button stets zu den Rennen, Model-Freundin Jessica Michibata und Manager Richard Goddard sind zumeist auch dabei. Eine solche „Blase des Glücks“ wünsche er sich auch, gestand Hamilton am Ende der Vorsaison.
Mit Coton sieht er dafür beste Voraussetzungen. „Es ist definitiv ein Schritt in diese Richtung. Ich bin schon näher dran“, meinte Hamilton. Coton sei ein langjähriger Freund, auch mit dessen Geschäftspartner Häkkinen verbindet Hamilton eine Freundschaft. „Ich freue mich darauf, Lewis dabei zu helfen, Erfolge zu erreichen“, übermittelte Coton. Hamilton betonte indes, er werde auch an Simon Fuller als Manager festhalten. Neuen Streit kann der McLaren-Mann auf der Jagd nach Überflieger Sebastian Vettel einfach nicht gebrauchen.