Letzter Test für Vettel & Co: Regen droht
Barcelona (dpa) - Die letzten Testfahrten vor dem Formel-1-Start drohen für Sebastian Vettel und seine Verfolger zum Muster ohne Wert zu werden. Regen und einstellige Temperaturen sind für die ersten beiden der insgesamt vier Tage bis Sonntag auf dem Circuit de Catalunya vorhergesagt.
Für die Abstimmung der Autos auf die neuen Reifen die denkbar ungünstigsten Voraussetzungen. „Wir wollen die Reifen verstehen, aber unter diesen Bedingungen ist das verzwickt“, meinte Titelverteidiger Vettel, als das Wetter vor einer Woche auf dem Kurs bei Barcelona ähnlich gewesen war.
„In dieser Phase der Tests ist es immer schwierig für die Teams und die Fahrer abzuschätzen, was sie vom ersten Rennen erwarten können, weil die Verhältnisse nicht immer vergleichbar sind“, räumte Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery ein. Der italienische Hersteller hat die Reifenmischungen bewusst für die kommende Saison verändert: Softer ist angesagt. Alle vier Trocken-Reifentypen wurden im Vergleich zum Vorjahresmodell weicher gemacht. „Die Kunst ist, dass man auf allen Reifen gut zurecht kommt“, betonte Vettel.
Wie alle anderen wird auch er bei seinen Runden in dieser Woche auf dem 4,655 Kilometer langen Circuit de Catalunya wieder mit dem hohen Verschleiß zu kämpfen haben, wenn die Temperaturen womöglich erneut unter zehn Grad liegen. Im Vergleich dazu: In Melbourne kann es beim Saisonstart am 17. März auch mal über 30 Grad warm werden, eine Woche später gesellt sich zur praktisch garantierten Hitze in Malaysia auch noch extreme Luftfeuchtigkeit.
„Übers Jahr hin gesehen wird es ein bisschen heißer, was die äußeren Bedingungen angeht“, stellte Vettel fest - die raue Eifel könnte sich den Piloten beim Deutschland-Rennen allerdings von ihrer kühlen Seite zeigen, ähnlich könnte es in Silverstone oder Spa sein. Macht 3 von 19.
Also brauchen die Teams Daten, wie sich die schwarzen Walzen bei den anderen 16 Rennen verhalten könnten. Pirelli schätzt: Pro Runde wird die harte Reifenmischung in Barcelona bei entsprechenden Bedingungen 0,15 bis 0,18 Sekunden langsamer. „Der Reifenverschleiß wird höher als im vergangenen Jahr“, betonte Hembery.
Für die Teams macht es das nicht einfach, soll es aber auch gar nicht. Allerdings beeinflusst es zudem die Testarbeit. „Es ist vielleicht nicht gerade die beste Option, im Winter mit einem Reifen zu testen, der nur eine Runde hält“, meinte Vizeweltmeister Fernando Alonso von Ferrari.
Vier Tage bleiben ihm, Vettel und all den anderen noch. Am Sonntag um 17.00 Uhr ist dann Schluss mit Üben. Zwei Wochen später wird es am anderen Ende der Welt ernst. Bei voraussichtlich deutlich besserem Wetter. Bis dahin wird sich aber noch vieles um die Reifen drehen.