Ösis in der F1: zwei Teams, ein Mateschitz, null Fahrer
Spielberg (dpa) - Im Eingangsbereich zum mächtigen Mediacenter des hochmodernen Red Bull Rings in der Bergwelt rund um Spielberg sind die einstigen Formel-1-Helden Österreichs an einer Fotowand verewigt:
Von Jochen Rindt über Niki Lauda, Gerhard Berger bis hin zu Alexander Wurz. Nur ein aktuelles Idol fehlt Felix Austria noch zum totalen PS-Glück.
Doch auch ohne Fahrer ist Rot-weiß-rot derzeit in der Königsklasse bestens vertreten. Das in dieser Saison dominierende Mercedes-Team wird von Toto Wolff als Motorsportchef und vom dreimaligen Champion Lauda als Team-Aufsichtsratschef gelenkt.
Und dann ist da vor allem Dietrich Mateschitz: Österreichs reichster Mann besitzt in Red Bull und Toro Rosso gleich zwei Rennställe. Viermal nacheinander gewann Red Bull mit Sebastian Vettel den Fahrer-Titel und entschied auch die Konstrukteurs-Wertung für sich. Seine rechte Hand als Motorsportchef bei Red Bull: sein Landsmann Helmut Marko.
Mit seinen Millionen holte der Milliardär an diesem Wochenende die Formel 1 nach elf Jahren wieder in seine steirische Heimat zurück - gegen den Trend von Formel-1-Chef Bernie Ecclestone, die Rennen mehr und mehr nach Übersee zu vergeben. Auch soll der 70 Jahre alte Brausehersteller interessiert sein, Anteile an der Formel 1 zu kaufen, sollten sie auf den Markt kommen.
Nur auf einen einheimischen Piloten müssen die Fans aus dem Motorsport-Traditionsland wohl noch einige Zeit warten. Dabei stellt Österreich in Jochen Rindt (1970 posthum) und Lauda (1975, 1977, 1984) immerhin zwei Weltmeister. Doch bis auf Gerhard Berger schaffte danach niemand mehr, nach ganz vorn zu fahren.
Berger ist der letzte Österreicher, der vor 14 Jahren auf dem Hockenheimring ein Formel-1-Rennen gewann. Beim Saisonfinale 2010 in Abu Dhabi stand Christian Klien als bislang letzter Austria-Pilot in einer Startaufstellung.