Disput um deutschen Grand Prix: Vertragsstreit droht
Hockenheim (dpa) - Im Ringen um den Großen Preis von Deutschland droht ein Vertragsstreit zwischen Formel-1-Chef Bernie Ecclestone und dem Hockenheimring.
„Es gibt keine Ausstiegsklausel aus dem Vertrag“, versicherte Rennstrecken-Geschäftsführer Georg Seiler der Nachrichtenagentur dpa und bestätigte damit einen Bericht des „Mannheimer Morgen“. Ecclestone hatte zuvor Verhandlungen mit den Nürburgring-Besitzern bestätigt, die sich von 2015 an für fünf Jahre die Rechte für den deutschen Grand Prix sichern wollen und bereits ein Einvernehmen mit dem Briten vermeldeten.
Dies war allerdings wohl etwas voreilig. Denn anscheinend ist der Deal doch noch nicht unter Dach und Fach. Das geht aus einer E-Mail von Ecclestone an den neuen Ringbetreiber Robertino Wild hervor, über die mehrere Medien berichteten. Demnach werde die Zusammenarbeit „angestrebt“.
Sicher allerdings ist wohl, dass Ecclestone gern mehr Einnahmen für den Rechte-Inhaber CVC aus den Rennen in Deutschland erlösen will. Daher scheint der 83-Jährige auch gewillt, gegen ein paar Millionen Euro mehr einen Vertragsdisput zu riskieren. Im Interview mit dem Fachmagazin „auto motor und sport“ ließ er anklingen, dass er im Falle eines besseren Angebots den Veranstalter in Deutschland wechseln könne.
Hockenheim-Geschäftsführer Seiler widersprach dieser Darstellung. Aus Sicht der Nordbadener ist der für 2016 und 2018 geschlossene Kontrakt für den Großen Preis von Deutschland keineswegs kündbar.
Die Mitteilung der Nürburgring-Betreiber über einen angeblichen Deal mit Ecclestone hatte auch deshalb auf dem Hockenheimring für große Verärgerung gesorgt. In den vergangenen Jahren hatte die beiden Traditionskurse im Wechsel den Großen Preis von Deutschland ausgerichtet. Diese Lösung war durch die finanziellen Probleme der Rennstrecken zustande gekommen.