Pole-Perfektion: Vettels Liebe zur schnellen Runde

Sao Paulo (dpa) - Diesen Rekord wollte Sebastian Vettel unbedingt haben. „Die Zahl 15 stellt was ganz besonderes dar. Es macht mich sehr stolz“, sagte der Bestmarkenjäger über seine Pole Position beim Großen Preis von Brasilien: „Es war sehr emotional.“

Nur vier Mal startete der jüngste Doppelweltmeister der Formel 1 in diesem Jahr nicht vom besten Platz in ein Rennen. Nur einmal verpasste Vettel die erste Startreihe als Qualifikations-Dritter - ausgerechnet beim Heimrennen in Deutschland.

Vettel überholte in der Statistik Nigel Mansell, der 1992 in allerdings nur 16 Rennen 14 Mal die Pole inne hatte. Zur Feier des Tages klebte sich Vettel einen dicken Schnäuzer als kleine Reminiszenz an Schnurrbart-Träger Mansell an. Respektvoll nannte er den Briten nach seinem Pole-Coup in Sao Paulo aber immer noch den „Master“ in dieser Disziplin. Und Mansell gratulierte via „Twitter“: „Großartige Runde, wunderbarer Erfolg.“

Meister Vettel hat ebenfalls die Gabe, auf den Punkt diese eine Runde schneller zu fahren als der Rest. „Ich persönlich liebe den Moment, wenn Du auf die entscheidende Runde gehst.“ Die Folge: 30 Poles bei gerade mal 81 Grand-Prix-Teilnahmen.

Damit ist Vettel bereits alleine auf Platz sechs der Bestenliste - und Platz drei ist schon nicht mehr fern. Rekordweltmeister Michael Schumacher kommt auf 68 Poles in seiner bisherigen Karriere, der 1994 tödlich verunglückte Ayrtona Senna aus Brasilien hatte 65. Dahinter reihen sich Jim Clark und Alain Prost mit jeweils 33 ein, Mansell kam auf 32 Poles in seiner Laufbahn. Die Legende Juan Manuel Fango (29) hat Vettel mit seiner Brasilien-Pole bereits überholt.

In der Kategorie Siege nach Pole hat er sich schon vor dem Finale 2011 auf Platz fünf vorgearbeitet - Tendenz Top drei. 16 Mal gelang es Vettel. Schumacher kommt auf 40 Siege von Pole, Senna auf 29, Prost auf 18 und Mansell auf 17. Die Liste der jüngsten Polesetter führt Vettel schon an. Beim Großen Preis von Italien 2008 war der Heppenheimer 21 Jahre alt und 72 Tage. „Ich weiß es auch nicht. Ein Geheimnis gibt es dafür nicht“, kommentierte der Red-Bull-Pilot seine besondere Pole-Perfektion.