Räikkönen bald bei Red Bull? „Würde funktionieren“
Barcelona (dpa) - Konkurrent, Kumpel und möglicherweise künftiger Kollege: Kimi Räikkönen gilt im Titelrennen als einer der schärfsten Rivalen des dreifachen Weltmeisters Sebastian Vettel.
Und vieles spricht dafür, dass der Finne in der kommenden Formel-1-Saison Stallgefährte seines deutschen Spezies bei Red Bull wird. „Mit Sebastian würde es funktionieren“, beschrieb der Lotus-Pilot sein Verhältnis zu Vettel als hervorragend. „Wir vertrauen uns gegenseitig vorbehaltlos.“
Der österreichische Milliardär und Teambesitzer Dietrich Mateschitz hält große Stücke auf den Champion von 2007: „Wenn ein Fahrer wie Kimi auf dem Markt ist, muss er für uns immer ein Thema sein.“ Da Räikkönens Vertrag bei Lotus ausläuft und Mark Webber bei Red Bull nur einen Vertrag bis zum Saisonende hat, gäbe es im Fall einer Einigung nicht einmal ein großes Vertrags-Hick-Hack.
Beim Großen Preis von Spanien ist Räikkönens Zukunft ein Top-Thema. Aber den Finnen nerven Fragen zu einem möglichen Wechsel zu Red Bull sichtlich. „Ich entscheide danach, was für mich am Besten ist. Ich habe keine Eile, es sind erst vier Rennen absolviert“, sagte er vor dem Europa-Auftakt am Sonntag. „Ich weiß, dass jeder darüber redet, aber mir ist das egal.“
Reagierte Räikkönen bei diesem Reizthema gewohnt wortkarg, taute der „Iceman“ beim Aspekt Titelchancen regelrecht auf. „Es wäre ja dumm zu sagen, wir kämpfen nicht um die WM. Deshalb sind wir ja hier“, erklärte der 33-Jährige auf dem Circuit de Catalunya bei Barcelona. Vor dem fünften Saisonlauf ist Räikkönen (67 Punkte) mit zehn Zählern Rückstand auf Spitzenreiter Vettel (77) Gesamtzweiter.
Vettel zählt seinen Kumpel neben Ferrari-Pilot Fernando Alonso zu seinen schärfsten Rivalen. „Man darf Kimi nicht außer Acht lassen. Wenn der Wagen gut ist, ist er ein sehr schneller Fahrer. Er wird gefährlich sein, das ist sicher“, sagte der Titelverteidiger der französischen „L'Equipe“. Helmut Marko, der Motorsport-Berater von Red Bull, bescheinigte dem Finnen „einen unglaublichen Saisonstart. Zudem kommt er mit den Reifen in allen Situationen zurecht. Das macht ihn für uns zu einem sehr gefährlichen Gegner. Im Moment fürchten wir Räikkönen und Lotus mehr als Ferrari.“
Für Räikkönen gibt es „keinen Grund überrascht zu sein, dass wir WM-Zweiter sind“. Lotus sei schon im Vorjahr gut und konstant gewesen, aber „nicht so stark wie in dieser Saison“. Wenn die Franzosen ihre Probleme beim Qualifying in den Griff bekommen, wird es für Vettel noch gefährlicher. Für Räikkönen gibt es dazu nur einen Weg: „Wenn wir unser Auto verbessern können, werden wir auch automatisch in der Qualifikation stärker sein.“
Der zweimalige Spanien-Gewinner hofft darauf, in Barcelona „um den Sieg kämpfen zu können“. Beim Auftakt in Australien triumphierte er bereits. Die zwei zweiten Plätze zuletzt in China und Bahrain unterstreichen die Stärke des Pakets. Bezüglich der Konstanz sind Räikkönen und Lotus eh eine Klasse für sich. Seit 21 Rennen fuhr der Finne immer in die Punkte. Teamchef Eric Boullier sieht deshalb gute Chancen, den begehrten Rennfahrer auch 2014 halten zu können: „Wenn wir Kimi ein Auto zum Siegen hinstellen, hat er keinen Grund zu wechseln.“