Schumacher bremst - Zukunft nach 2012 offen
Stuttgart (dpa) - Michael Schumacher lässt seine Zukunft in der Formel 1 nach 2012 weiter offen. WM-Chancen rechnet sich der Rekordweltmeister aber schon jetzt nicht mehr für sein vorerst letztes Vertragsjahr bei MercedesGP aus.
„Es wäre vermessen, wenn man im nächsten Jahr schon von uns erwarten würde, dass wir um die Meisterschaft mitfahren können, dafür sind wir im Moment zu weit weg“, sagte der 42-Jährige bei einem PR- und Showevent seines Arbeitgebers Mercedes in Stuttgart.
Podiumsplatzierungen seien im kommenden Jahr indes realistisch, meinte der Kerpener, dem der Sprung aufs Podest seit seiner Rückkehr zur Saison 2010 allerdings verwehrt blieb. Doch entsprechen zweite oder dritte Plätze weder Schumachers Ansprüchen noch denen von Mercedes, das das Weltmeister-Team BrawnGP übernommen hatte.
Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug pflichtete seinen im internen Duell mit Nico Rosberg meist geschlagenen Starpiloten bei: „Wir werden den Sprung von Vier auf Eins unter normalen Umständen nicht in einem Jahr schaffen.“
Das würde nach bisherigem Stand bedeuten, dass sich Schumacher ohne WM-Titel in seinen zweiten Ruhestand begeben könnte oder müsste. „Ich bin sicherlich nächstes Jahr noch dabei, das ist definitiv. Dann müssen wir schauen, wie sich die Dinge entwickeln und wie viel Energie und Spaß noch dabei ist“, sagte der 91-malige Grand-Prix-Gewinner. Sein letzter Erfolg datiert vom 1. Oktober 2006 in China.
Die Frage, wie lange er noch der Formel 1 bleibt, „kann ich jetzt nicht genau beantworten“, sagte Schumacher, der nach drei Jahren Pause in die einst von ihm beherrschte Königsklasse zurückgekehrt war - mit dem Ziel: Siege und Titel. Denkbar ist also auch, dass der ehrgeizige Wahl-Schweizer sein Engagement bei den Silberpfeilen verlängert, damit er in seiner zweiten Karriere doch noch durchstarten kann.
Seine Zukunft nach 2012 bleibt offen, dafür steht am 25. August ein kleines Jubiläum an: Auf den Tag genau vor 20 Jahren absolvierte er im belgischen Spa-Francorchamps sein erstes Formel-1-Rennen. „Es ist ein toller Moment für mich, in Spa hat alles angefangen, es hat sehr wichtige Momente gegeben“, erzählte der siebenmalige Weltmeister.
Auch wenn er nicht mit großen Feiern rechnet, will Schumacher am Samstagabend das „gesamte Fahrerlager“ auf einen Umtrunk einladen. Er selbst will aber nicht all zu lange dabeibleiben, schließlich will er fit sein fürs Rennen. Vor zwei Jahrzehnten hatte er wegen eines Kupplungsschadens in der ersten Runde aufgeben müssen. Und Aufgeben war noch nie Schumachers Ding.