Schumacher wieder zu Hause - Reha wird fortgesetzt

Lausanne (dpa) - Vier Zeilen sorgen bei den Fans und Freunden von Michael Schumacher für riesige Erleichterung. Der bei einem Ski-Unfall schwer verletzte Formel-1-Rekordweltmeister kann seine Rehabilitation zu Hause fortsetzen, schreibt das Management des 45-Jährigen.

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Ein weiterer wichtiger Schritt bei seiner Genesung. Große Freude bei seinen Anhängern: „Wir wünschen ihm weiterhin viel Kraft & eine schnelle Genesung“, twittern die Fußball-Weltmeister vom DFB-Team. Mercedes, für das Schumacher bis zu seinem Karriereende 2012 gefahren war, veröffentlicht das Foto eines Silberpfeils unter dem bekannten Hashtag: „KeepFightingMichael“.

Das Schicksal von Schumacher lässt kaum jemanden kalt. Am 29. Dezember 2013 zieht sich der in Hürth-Hermülheim geborene Rekordweltmeister oberhalb von Méribel beim Skifahren eine schwere Kopfverletzung zu. Nicht nur die Formel-1-Welt hält den Atem an. Schumacher muss ins Koma versetzt werden. Erst Mitte Juni teilt seine Managerin Sabine Kehm mit, dass der frühere Ferrari-Pilot nach seinem schrecklichen Unfall nicht mehr im Koma liegt und die Uni-Klinik in Grenoble verlassen sowie seine Rehabilitation absolvieren kann. Der Kämpfer in Schumacher ist wieder gefragt.

Ein Fighter ist er - zweifellos. Sonst wäre Schumacher nicht zu einem der immer noch bekanntesten Sportler aufgestiegen. Sonst hätte er nicht so viele Rekorde aufgestellt. Siebenmal wird Schumacher Formel-1-Champion, erst mit Benetton, dann fünfmal in Serie mit Ferrari. Seitdem wird er in Italien verehrt.

Aber eben nicht nur dort. Erst am 29. August hatte Schumacher ein Jubiläum. Vor zehn Jahren hatte er auf seiner Lieblingsstrecke in Spa seinen letzten WM-Titel perfekt gemacht. Ein Kämpfer eben. Auf und abseits der Piste. Das muss er auch weiterhin sein.

Schumacher habe zwar „in den vergangenen Wochen und Monaten der Schwere seiner Verletzung entsprechend Fortschritte gemacht“, schreibt Kehm, „aber es liegt weiterhin ein langer und harter Weg vor ihm.“ Dank gebühre dem „gesamten Team des CHUV Lausanne“ für die „intensive und kompetente Arbeit“.

Vor allem seine Familie wird überglücklich sein. Mitte Juli bedankt sich Schumachers Frau Corinna erneut bei den Formel-1-Fans für deren große Anteilnahme am Schicksal ihres Mannes. „Ich muss sagen, euer Mitgefühl hat uns alle umgehauen“, schreibt sie in einem Grußwort im Programmheft zum Großen Preis von Deutschland auf dem Hockenheimring. „Gut zu wissen, dass wir die schwerste Zeit gemeinsam überstanden haben.“ Ihr ist schon damals bewusst, dass auf die Familie noch große Herausforderungen warten. „Jetzt beginnt eine Phase, die voraussichtlich sehr lange dauern wird“, weist sie auf die Rehabilitation in Lausanne hin.

Immer wieder gibt es Unruhe. Der Diebstahl der Krankenakte des berühmten Patienten Ende Juni verletzt die Privats- und Intimsphäre. „Da kann man doch nur entsetzt und angewidert sein!“, empört sich Kehm damals in der „Bild“-Zeitung. Immer wieder wirbt die langjährige Journalistin um Verständnis und Geduld - auch in ihrer jüngsten Mitteilung: „Wir bitten auch weiterhin darum, die Privatsphäre der Familie Schumacher zu respektieren und auch von Spekulationen über Michaels Gesundheitszustand abzusehen.“