Seelen-Wunde von Hockenheim: Massas Ferrari-Rückblick
São Paulo (dpa) - Die Demütigung in Deutschland vor drei Jahren hat Felipe Massa härter getroffen als alles andere in seiner Zeit bei Ferrari. „Der schwerste Moment war vielleicht das Rennen 2010 in Hockenheim“, gab der Brasilianer vor seinem letzten Rennen für den italienischen Rennstall zu.
Damals musste er in Führung liegend seinen Teamkollegen Fernando Alonso überholen lassen. „Alonso ist schneller. Hast Du das verstanden? Kannst Du das bitte bestätigen?“, hieß es seinerzeit via Boxenfunk an Massa.
Massa hatte verstanden, Massa gehorchte. Wie immer. Er wurde 2006 zum Stammpiloten bei Ferrari, als Michael Schumacher noch für die Italiener fuhr. Er wurde WM-Vierter, WM-Dritter und WM-Zweiter. Er hat sich trotz (Ver-)Warnungen aus Maranello acht Jahre beim traditionsreichsten Rennstall der Formel 1 gehalten. Nun muss er für einen weichen, den er ebenfalls als Teamkollegen schon jubeln sah: Kimi Räikkönen, Weltmeister im Ferrari 2007.
Nur bei Massa wollte es einfach nicht klappen. Der Sieg beim Finale 2008 in São Paulo schien für einen Moment für den Titel zu reichen. Die Glückseligkeit bei Fans und Familie wich aber maßloser Enttäuschung: Lewis Hamilton sicherte sich durch ein Überholmanöver in der letzten Kurve den Titel. Massa war wieder die Nummer zwei.