Vettel: „Komme noch nicht so recht mit dem Bock klar“

Shanghai (dpa) - Fragen an den viermaligen Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel nach seinem fünften Platz beim Großen Preis von China am Sonntag in Shanghai.

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Wie haben Sie das Rennen nach Ihrem guten Start erlebt?

Vettel:Der Start war gut. Ich glaube, es war mein erster guter in diesem Jahr. Für den Lewis (Hamilton) hat es nicht gereicht. Dann war es aber ein bisschen schwierig, ich hatte nicht so viel Windschatten. Lewis war recht schnell weg. Zum Glück konnte ich noch vor Fernando (Alonso) bleiben. Dann sind wir wohl eine Runde zu spät reingekommen, aber im Endeffekt hätte es wohl keinen Unterschied gemacht. Ich musste dann mehr und mehr loslassen. Ich weiß auch nicht, was passiert ist. Ich hatte dann nicht den Grip, um den Speed der Ferrari mitzugehen. Mehr als Platz fünf war heute nicht drin.

Haben Sie dann vielleicht unnötig Zeit beim Duell mit dem überlegenen Mercedes von Nico Rosberg verloren?

Vettel:Im Endeffekt muss man aufs Ergebnis schauen. Es war vielleicht im Nachhinein nicht das Schlaueste. Aber ich weiß nicht, wie viele Sekunden ich zum Schluss hinten dran war. Es war dann wohl eine Sekunde pro Runde. Ich glaube nicht, dass die eine oder zwei Sekunden, die man da im Zweikampf verliert, den Bock fett schießt.

Warum haben Sie sich zunächst der Aufforderung Ihres Teams widersetzt, Ihren Kollegen Daniel Ricciardo passieren zu lassen?

Vettel:Ich habe es nicht verstanden, wir waren auf den gleichen Reifen. Es ist schwer einzusehen zu dem Zeitpunkt, dass man so langsam ist. Mehr und mehr wurde mir das dann gegen Ende des Rennens klar, dass ich einfach nicht den Speed hatte. Anfangs waren wir auf einer Drei-Stopp-Strategie. Als die Information kam, dass er auf einer anderen Strategie ist, habe ich ihn dann auch durchgelassen. Ich musste einsehen, dass es nicht viel Sinn macht, dagegenzuhalten. Am Ende war ich 24 Sekunden dahinter, also war für mich nicht viel mehr drin heute.

Wie sehr wurmen Sie denn diese bescheidenen Ergebnisse?

Vettel:Im Moment ist es das Schwierigste, mit dem Auto zurecht zu kommen. Ich fühle mich einfach noch nicht so wohl, es macht noch nicht das, was ich will. Das Ergebnis fuchst mich nicht so sehr, da habe ich nicht das Problem. Aber die Tatsache, wie es zustande kommt, gefällt mir nicht so.

Wann können wir denn wieder mehr von Ihnen erwarten?

Vettel:Generell kann man das Fahren nicht verlernen. Aber im Moment komme ich noch nicht so recht mit dem Bock klar. Es ist ein bisschen schwer zu sagen, woran es liegt. Das Auto hat Potenzial. Das Ziel ist es, möglichst schnell als Team dafür zu sorgen, dass der Stern untergeht.