Motorrad-Pilot Bradl startet erstmals aus erster Reihe

Assen (dpa) - Motorrad-Pilot Stefan Bradl startet in der Königsklasse MotoGP erstmals aus der ersten Reihe in einen WM-Grand-Prix.

Beim Qualifying zum Großen Preis der Niederlande in Assen wurde der Zahlinger Dritter und musste sich nur dem Briten Cal Crutschlow sowie Marc Marquez aus Spanien geschlagen geben. Bei schwierigen äußeren Bedingungen durfte Bradl sogar von seiner ersten Pole Position in der größten Hubraumklasse träumen. Der Moto2-Weltmeister von 2011 fuhr in der vorletzten Runde auf Platz eins. Im letzten Umlauf zogen aber Crutschlow und Marquez noch an ihm vorbei.

Am Ende fehlten Bradl auf seiner Honda 0,48 Sekunden auf den Polesetter. Marquez, der sich zuvor bei einem spektakulären Trainingssturz den linken kleinen Finger brach, war 0,123 Sekunden schneller als Bradl. Derweil will Weltmeister Jorge Lorenzo nur 33 Stunden nach seiner Schlüsselbein-Operation starten. Der Spanier soll beim Warm-Up am Samstagmorgen in Assen auf seine Maschine steigen, danach eine endgültige Entscheidung über einen Start beim siebten WM-Lauf fällen. Lorenzo war am Donnerstag schwer gestürzt und in der Nacht zum Freitag in Barcelona operiert worden.

In Assen ereigneten sich wegen der widrigen Witterungsbedingungen zahlreiche Stürze, in der Moto3-Klasse waren es beim dritten Training gleich 14. In der Qualifikation erreichte Jonas Folger dann Startplatz sechs. Der Schwindegger fuhr auf der Kalex in seiner schnellsten Runde 1:43,901 Minuten und war damit 0,228 Sekunden langsamer als der Portugiese Miguel Oliveira. Folger zeigte sich nach seiner verletzungsbedingten Rennabsage von Barcelona (Handbruch) wieder angriffslustig.

Die anderen deutschen Moto3-Piloten landeten weit abgeschlagen im Feld. Philipp Öttl wurde 25. (1:45,526), direkt dahinter folgte Toni Finsterbusch (1:45,553). WM-Neuling Florian Alt, der wegen eines Speichenbruchs in Mugello und Barcelona fehlte, landete auf Platz 34. (1:46,897).

In der Moto2-Kategorie fuhr Sandro Cortese, Moto3-Weltmeister der vergangenen Saison, in 1:39,303 Minuten als Elfter über die Ziellinie. Marcel Schrötter (1:39,387) wurde 14. Die schnellste Zeit schaffte der Spanier Pol Espargaro in 1:38,691 Minuten.