Motorrad-Piloten Folger und Öttl machen Fortschritte

Alcaniz (dpa) - Einen Podestplatz verpasst, für die Übersee-Rennen jedoch viel Selbstvertrauen gesammelt: Jonas Folger geht gut gerüstet in die letzten vier Saison-Rennen der Motorrad-WM.

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Folger kam beim Grand Prix von Aragón in der Moto2-Klasse auf Platz vier, hatte aber nur in den ersten Runden die Chance, ganz vorn anzugreifen. Außer ihm überzeugte auch Philipp Öttl auf spanischem Boden. Der Bad Reichenhaller kam im Rennen der Moto3-Kategorie auf einen starken fünften Platz.

Folger brauchte einen zweiten Start, um sich nach vorn zu katapultieren. Beim ersten Versuch war es zu einem zunächst dramatisch aussehenden Sturz des Schweizers Dominic Aegerter gekommen, was zu einem Rennabbruch führte. Nach einer Behandlung im Streckenhospital konnte aber Entwarnung gegeben werden. Den Neustart nutzte Folger, um vom siebten Startplatz auf Rang vier nach vorn zu stürmen. „Der Start war schon okay, aber nachdem ich am gesamten Wochenende mit dem Grip zu tun hatte, wollte ich nicht zu viel riskieren“, erklärte der Schwindegger.

Er versuchte zwar, mit dem Spitzentrio um den späteren Sieger Esteve Rabat mitzugehen, doch das gelang nur bedingt. „Ich bin zufrieden. Wir haben wieder einen Schritt nach vorn gemacht. Seit Brünn läuft es wieder gut bei uns, die Konstanz ist da. Das macht mich für die Übersee-Rennen sehr optimistisch, betonte Folger.

Seine Landsleute konnten sich ebenfalls mit WM-Punkten dekorieren: Sandro Cortese wurde 13., war damit aber weniger zufrieden als Marcel Schrötter, der auf der unterlegenen Mistral 15. wurde. Die Titelentscheidung wurde in dieser Klasse vertagt. Johann Zarco aus Frankreich belegte lediglich Rang sechs, so dass Rabat wieder etwas näher an den Spitzenreiter heranrücken konnte.

Clever zu Platz fünf fuhr Öttl in der Moto3. Er hielt sich über die gesamte Distanz in einer neunköpfigen Spitzengruppe auf und als sich kurz vor Schluss die Titelkandidaten Danny Kent (Großbritannien) und Enea Bastianini (Italien) mit Stürzen verabschiedeten, kam er kampflos nach vorn. „Klar wurden mir ein paar Plätze geschenkt, aber das gehört eben auch dazu“, meinte der Bad Reichenhaller. Sein zweitbestes Saisonergebnis nach dem Podestrang in Indianapolis stimmt ihn zuversichtlich. „Ich brauche noch zwei, drei solche Rennen, dann kann ich vielleicht auch einmal selbst agieren und Akzente setzen“, sagte der Bayer.

Sein Landsmann Stefan Bradl lieferte in der ersten Hälfte des MotoGP-Rennens auf der Aprilia ein gutes Rennen, war zwischenzeitlich sogar Zwölfter. Doch dann machte sich erneut sein Problem mit der Renndistanz bemerkbar. Er konnte den Speed nicht halten und fiel bis auf Platz 18 zurück. In der WM-Wertung verkürzte Aragón-Sieger Jorge Lorenzo den Rückstand auf seinen diesmal drittplatzierten Yamaha-Teamkollegen Valentino Rossi auf 14 Zähler.