Ungestümer Folger, leidender Bradl: Le Mans zu schwer

Le Mans (dpa) - Jonas Folger war zu ungestüm, Stefan Bradl nach seiner Arm-OP einfach noch nicht fit. Die beiden derzeit besten deutschen Motorrad-Weltmeisterschafts-Piloten konnten ihre guten Ausgangspositionen beim Großen Preis von Frankreich in Le Mans nicht nutzen.

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Während Folger von der Pole Position im Moto2-Rennen auf Rang sechs zurückfiel, kam Bradl in der „Königsklasse“ MotoGP als Siebter ins Ziel, nachdem er zwischenzeitlich sogar Platz zwei belegt hatte. Marc Marquez versetzte indes erneut Gegner und Fans in Staunen mit einer wieder einmal kaum noch in Worte zu fassende Leistung. Der MotoGP-Weltmeister fand sich nach Runde eins lediglich auf Platz zehn wieder, raste dann jedoch um den Kurs, als gäbe es keine Konkurrenten. Sein fünfter Sieg im fünften Rennen war der Lohn dafür. Gleichzeitig feierte er seine 60. Podestplatzierung im 101. WM-Einsatz.

Als Marquez gefeiert wurde, saß Bradl mit schmerzverzerrtem Gesicht in seiner Box. Sein vor knapp zwei Wochen operierter rechter Arm war erneut stark angeschwollen. Bis zur Renn-Halbzeit konnte der Zahlinger noch mithalten, lag sogar auf den Rängen zwei und drei. Doch dann machten ihm die Schmerzen zu schaffen. „Ich hatte gehofft, der Arm hält. Aber nach der OP war die Erholungszeit wohl zu kurz für diesen anspruchsvollen Stop-and-Go-Kurs“, sagte der bayrische Schwabe.

Folger hatte einen super Start, doch schon in der dritten Kurve schlich sich der erste Fahrfehler ein und er fiel auf Position fünf zurück. In den anschließenden Positionskämpfen rieb er sich auf und strapazierte seine Reifen. Hinzu kamen weitere kleine Fehler, so dass nicht mehr als Platz sechs beim Sieg des Finnen Mika Kallio möglich war.

„Wir hatten uns schon etwas mehr vorgestellt. Auch dass wir im Ziel noch sechs Leute zusammen waren, hatten wir so nicht erwartet“, gestand der in Spanien lebende Bayer und ergänzte. „Am Ende fehlte mir etwas der Speed. Aber Rang sechs geht in Ordnung, und jetzt sind wir Achter in der WM, das passt auch.“ Beim nächsten Rennen in Mugello will er erneut sein Können zeigen. „Die Strecke taugt mir, und voriges Jahr stand ich in der Moto3 dort auf Pole. Ich freue mich schon“, sagte der 20-Jährige.

Sauer war Sandro Cortese. Der ehemalige Moto3-Weltmeister hatte erstmals in der Moto2 einen starken Start, der ihn bis auf Platz sieben nach vorn brachte. „In der zweiten Runde hatte ich einen Highsider, ich bin weggerutscht und der Airbag ist aufgegangen. Da hatte ich ganz viel Glück“, erzählte der Berkheimer, der sich dann von Platz 22 noch auf Rang zwölf direkt hinter Marcel Schrötter nach vorn kämpfte. „Es tut mir leid für das Team, denn heute wäre definitiv viel mehr möglich gewesen“, bemerkte Cortese.

In der Moto3 holte sich Philipp Öttl zum zweiten Mal in dieser Saison als 15. einen WM-Punkt. Auch Luca Grünwald steigerte sich beim dritten Saisonsieg des Australiers Jack Miller und wurde 18.