Nicht zu Mercedes Wehrlein fährt 2017 für Formel-1-Team Sauber
Hinwil (dpa) - Sauber statt Silberpfeil: Mercedes traut Pascal Wehrlein die Nachfolge des zurückgetretenen Formel-1-Weltmeisters Nico Rosberg nicht zu und schickt den 22-Jährigen für eine weitere Lehrzeit zu Sauber.
Nach seinem Debütjahr beim mittlerweile insolventen Hinterbänklerteam Manor erhält der Worndorfer für die neue Saison einen Vertrag beim Schweizer Privatteam. Mit dem Wechsel des Mercedes-Zöglings zu Sauber ist zugleich der Weg des finnischen Williams-Piloten Valtteri Bottas zu den Silberpfeilen endgültig vorgezeichnet.
„Eine neue Herausforderung in einem neuen Team, die ich mit Spannung und großer Vorfreude erwarte. Unser Ziel ist, dass wir uns als Team im Mittelfeld etablieren und regelmäßig in die Punkte fahren können“, erklärte Wehrlein hoffnungsvoll. Er wird an der Seite des Schweden Marcus Ericsson starten. „Dafür werde ich mein Bestes geben und Sauber in jeglicher Hinsicht unterstützen.“
Für Wehrlein und die Formel 1 wird 2017 eine Saison der Fragezeichen. Mit der umfassenden Regelreform werden die Autos und Reifen deutlich breiter, bestehende Kräfteverhältnisse könnten sich verschieben. Sauber ist finanziell zwar solider aufgestellt als Manor, wird es als Vorletzter der Konstrukteurwertung 2016 aber weiter schwer haben.
„Pascal hat in seiner bisherigen Laufbahn sein Talent unter Beweis gestellt - im Formelsport sowie auch in der DTM“, sagte Teamchefin Monisha Kaltenborn über den Nachfolger des geschassten Brasilianers Felipe Nasr. „Pascal wird in Zukunft sicherlich weitere Karriere-Höhepunkte feiern können. Wir möchten ihm bei uns die Chance geben, sich weiterzuentwickeln und wertvolle Erfahrungen in der Königsklasse des Motorsports zu sammeln. Ich bin davon überzeugt, dass Marcus und Pascal eine solide Fahrerpaarung für 2017 bilden.“
Wehrlein will den nächsten Schritt in seiner Motorsport-Karriere machen, nachdem er für die Nachfolge von Rosberg offensichtlich als noch nicht reif genug bewertet wurde. Der DTM-Champion von 2015 hatte in der vergangenen Saison sein Formel-1-Debüt für Manor gegeben und beim Grand Prix von Österreich seinen bislang einzigen Punkt geholt. Der Wechsel zu Sauber ist für Wehrlein nun zumindest geografisch ein Katzensprung. Von seinem Wohnort Worndorf bis zur Teamzentrale in Hinwil sind es gerade einmal knapp 80 Kilometer Luftlinie.
Die Auflösung der Nachfolge von Rosberg bei den Silberpfeilen soll indes nur noch eine Frage weniger Tage sein. Bis zuletzt war auch über einen Wechsel Wehrleins zu Mercedes spekuliert worden. Das Silberpfeil-Team wird dem Vernehmen nach Williams-Fahrer Bottas als zweiten Piloten neben Lewis Hamilton verpflichten. Abgesehen von der noch offenen Zukunft des Manor-Teams wären dann alle Cockpits für 2017 vergeben.