Wenige Punkte für deutsche Motorrad-Piloten

Mugello (dpa) - Jonas Folger kann den angestrebten Weltmeistertitel in der Moto2-Klasse ad acta legen. Platz 15 und ein WM-Punkt beim Grand Prix von Italien in Mugello waren zu wenig, um im Titelkampf noch einmal angreifen zu können.

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Nach sechs der 18 Rennen hat der Bayer nun schon 50 Punkte Rückstand auf den Briten Sam Lowes, der mit einem dritten Rang hinter Titelverteidiger Johann Zarco aus Frankreich und Lorenzo Baldassarri aus Italien die Gesamtführung übernahm.

Doch nicht nur Folger wird das Rennwochenende 2016 in der Toskana in nicht all zu guter Erinnerung behalten. Der Italo-Schwabe Sandro Cortese wurde bei seinem zweiten Heim-Grand-Prix Elfter, Marcel Schrötter blieb als 18. ganz ohne Punkte. Und auch Stefan Bradl hatte Glück, dass er in der MotoGP als 14. wenigstens zwei Zähler einsammeln konnte.

„Das war ein schwieriges Wochenende. Am Freitag mal Dritter, heute im Warmup Zweiter, ansonsten aber nur Probleme“, sagte Folger sichtlich ernüchtert. Das Schlimme daran: Im Team weiß keiner, warum es mal lief und dann wieder nicht. Es wurde geschraubt und gebaut, doch eine Lösung wurde nicht gefunden. Dass es für Folger noch zu einem Punkt reichte, verdankt er zudem noch eines Neustarts seines Rennens. Wegen eines defekten Luftkissens in der Streckenbegrenzung wurde das Rennen nach vier Runden abgebrochen.

Zu diesem Zeitpunkt war Folger wegen eines Elektronikproblems schon in der Box, durfte beim Neustart jedoch noch einmal dabei sein. „Ich hatte mir schon eine Chance ausgerechnet, aber mit diesen Problemen war nichts möglich“, sagte der Schwindegger.

Etwas konsterniert war auch Sandro Cortese. Bei seinem Comeback nach der Kreuzbandverletzung wusste er zunächst nicht, wo er steht, konnte dann aber im Training Akzente setzen. „Wenn mir einer am Freitag die fünf Punkte gegeben hätte, ich hätte sie genommen. Jetzt sind sie aber zu wenig“, klagte der Deutsche.

Nach eigenem Bekunden wäre Platz sieben möglich gewesen, doch das 10-Runden-Rennen sei „ein einziger Überlebenskampf gewesen. „Die fünf Punkte reißen keine Bäume aus, aber wir haben endlich mal wieder ein Rennen beendet“, sagte Cortese.

Bradl kam in der MotoGP mit den neuen Teilen an seiner Aprilia nicht klar, profitierte aber erneut von seiner Konstanz im Rennen und zahlreichen Ausfällen der Konkurrenz. Unter anderen erwischte es auch Lokalmatador Valentino Rossi. So war der Weg frei für dessen Teamkollegen Jorge Lorenzo.