Wittmann voll auf Titelkurs: Start-Ziel-Sieg am Nürburgring

Nürburg (dpa) - Marco Wittmann ist mit einem Start-Ziel-Sieg auf dem Nürburgring ein großer Schritt auf dem Weg zu seinem zweiten Titel im Deutschen Tourenwagen Masters gelungen.

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„Unglaublich. Supertolles Rennen“, sagte der Champion von 2014 nach dem Erfolg vor seinem Markenkollegen Tom Blomqvist in der ARD. „Es sind noch fünf Rennen zu fahren. Da kann noch viel passieren. Aber der Sieg heute war sicherlich nicht das Schlechteste.“ Für den Franken war es der dritte Saisonsieg und der achte DTM-Erfolg seiner Karriere.

Rang drei ging an Jamie Green im Audi, der auf den letzten Metern noch Markenkollege Edoardo Mortara passieren durfte. „Es sind noch fünf Rennen, da sind noch viele Punkte zu vergeben. Heute war er der beste, Glückwunsch. Aber es ist noch ein weiter Weg“, sagte Green. Bester Mercedes-Fahrer war am Samstag Paul di Resta auf Rang sechs.

DER START

Wittmann erwischte keinen perfekten Start, verteidigte seine Pole Position aber dennoch. Auch unmittelbar hinter ihm gab es keine Verschiebungen: Auf Blomqvist folgten Green und Mortara. Daniel Juncadella konnte seinen Blitzstart nicht zu einem Platzgewinn nutzen. Lucas Auer, der seine Pole Position wegen einer Strafe abgeben musste, rutschte von Rang sechs auf sieben.

DAS RENNEN

Ganz vorne konnte Wittmann relativ ungestört seine Runden drehen. Hinter ihm gab es dafür spannende Positionskämpfe. Ex-Formel-1-Pilot Timo Glock überholte Mercedes-Mann Auer spektakulär auf der Außenbahn für Rang sieben. In der zweiten Rennhälfte lieferten sich Blomqvist, Mortara, Juncadella und Green einen harten Kampf über mehrere Kurven um die Plätze zwei bis fünf.

TOMCZYKS ABSCHIEDSVORSTELLUNGEN

Das erste Rennen nach seinem angekündigten Abschied zum Saisonende konnte DTM-Urgestein Martin Tomczyk nur von Rang 17 beginnen. Er schob sich auch im 172. DTM-Rennen seiner Karriere zwischenzeitlich um ein paar Plätze nach vorne, wurde aber am Ende doch nur 16. Dafür gab es erneut keine Punkte.

FLAGGENWIRRWARR

Der Drittplatzierte Green zeigte bei der Siegerehrung Humor - und reagierte spontan. In der letzten Runde des Rennens war er noch an seinem Markenkollegen Mortara vorbei auf Rang drei gezogen. Das Manöver hatten die Organisatoren aber offenbar nicht mehr mitbekommen und hissten für den dritten Platz die italienische Fahne. Green, der Engländer ist, bemerkte den Fehler und stellte sich kurzerhand neben Tom Blomqvist. Der kommt auch aus Großbritannien - und hatte die korrekte Flagge über sich.

DIE GESAMTWERTUNG

Vor dem Rennen am Sonntag führt Wittmann mit 155 Punkten die Gesamtwertung souverän an. Dahinter folgt unverändert Mercedes-Mann Robert Wickens mit 120 Zählern. Dritter ist Green mit 119 Punkten vor seinem Audi-Kollegen Mortara. Der Italiener geht mit 112 Zählern in die Schlussphase der Saison.